Wissenswertes über Raben
Der Kolkrabe
lat. Corvus corax
Größe: 63,5 cm, etwa bussardgroß (größter Singvogel)
Aussehen: glänzend schwarz mit stahlblauem bis purpurnem Schiller; auffallend großer und klobiger Schnabel
Stimme: mit Baßstimme vorgetragenes tiefes kror, kork, ork, rokrok, krikrork oder krock, krächzendes raab und klangvolles krong, gelegentlich stark rollend korrr, oder wohllautend kröh; je nach Rufbedeutung variierend
Eier: 4-7, grau- bis schwarzbraune Flecken und Punkte auf grünlichem Grund
Lebensweise: Jahresvogel, Stand- und Strichvogel; in lebenslänglicher Dauerehe; Flugbalz besteht aus Gleit- und Sturzflügen unter lebhaften Balzrufen; Horst meist sehr hoch auf Felsen oder Bäumen, oft nahe Meeresküste in kleinen Feldgehölzen
Flugbild: Raubvogelartig; weit vorgestreckter Kopf, lange Flügel und keilförmiger Schwanz
Nahrung: Allesfresser, Nestplünderer, sammelt gern Vorräte, kleine Tiere, Aas (Weideviehkadaver, Wildaufbrüche), Obst, Körner
Verbreitung: außer in Europa in Nord- und Ostafrika, in fast ganz Asien und in Nord- und Mittelamerika. Sehr selten! Naturdenkmal!
Rabenkrähe
lat. Corvus corone
Größe: 47 cm, größer als Taube, als Maßgröße einprägen
Aussehen: schwarz, Oberseite nur schwach metallisch schillernd, fast völlig glanzlos
Stimme: gedehnt kraah oder ark, rab rab, knarrend garr garr (auch im Fliegen), beim Sitzen mit Verbeugung vorgetragen, ferner krächzendes Geschwätz
Eier: 4-6 bläulichgrüne Eier, dunkelgraugrün, oliv und braunschwarz gefleckt und gepunktet
Lebensweise: Jahresvogel, Stand- und Strichvogel; Nest steht einzeln in hohen Bäumen, oft in Feldgehölzen und nahe menschlicher Siedlungen
Flugbild: langsamer Flügelschlag, Handschwingen wenig gespreizt
Nahrung: Allesfresser, Mäuse und größere (bes. kranke) Säugetiere, Vögel bis Rebhuhn- größe, Eier, Jungvögel, Fische, Frösche, Aas, Würmer, Schnecken, Insekten und deren Larven, Körner, Getreide, Obst, Beeren und Abfälle; bettelt auch gern Raubvögeln die Beute ab
Verbreitung: auf Mittel- und Westeuropa beschränkt
Seine Zugehörigkeit zu den Singvögeln mag verwundern, aber die Ornithologen teilen die Vögel ein in Passeriformes und Non-Passeriformes - in Singvögel und Nicht-Singvögel. Das Merkmal aller Singvögel sind die gut ausgeprägten Muskeln des Stimmapparates. Und die kann man den Rabenvögeln wohl schwerlich absprechen.
Nicht nur die Tatsache, daß er der größte Sänger ist, war Anlaß für uns, ihn als Namensgeber für unsere Gruppe zu nehmen.
Einige Hin- und Verweise, Be- und Anmerkungen sollen den Zusammenhang zwischen den Raben und uns anschaulich machen.
Inhaltsübersicht:
- Videospecials *neu*
- Woher bekommt man einen Raben ?
- Der Rabe in der griechischen Mythologie
- In der germanischen Mythologie
- In der Christlichen Mythologie
- Der Rabe im Mittelalter
- Ethymologie
In Sprichwörtern, Sprüchen, Redewendungen und Kinderliedern
Bonus: aus einem alten Tierbuch
Videospecials *neu*
*** Rabe und Katze ***
*** Rabe nimmt ein Bad ***
*** Mädchen zieht einen jungen Raben auf ***
(bitte ca. 30 sec. Geduld)
Woher bekommt man einen Raben ?
(Diesen Text habe ich im Internet gefunden und hat nichts mit miener Person zu tun ! :))
Ich habe den Raben aus einem Nachlaß bekommen. Es gibt aber keinen legalen Weg (mehr) um an einen Raben zu kommen. Außer Sie betreiben eine Forschungsstation wie die Konrad Lorenz Vorschungsstelle in Grünau in Österreich. Es gibt keinen Züchter für Raben (corvus corax). D.h. ich habe mal das Internet durchforstet und genau einen Züchter für Rabenvögel gefunden, der sitzt irgendwo in USA und züchtet Afrikanische Weißnacken Raben (African White Neck Ravens) weil das Halten von einheimischen Rabenvögeln in den USA illegal sind. Preis zwischen 1000,-$ und 1500,-$ für einen Vogel. Es ist auch nicht wahrscheinlich, daß es in Deutschland einen Züchter gibt, er bräuchte nämlich die Lizenz zu züchten, die bekommt man für Raben jedoch gar nicht und selbst wenn, so bekommt man auf jeden Fall keine Vermarktungsfreigabe für die Jungen, also warum sollte jemand züchten, wenn er nicht verkaufen darf. Auch wenn man es begrüßen sollte den es würde der illegalen Naturentnahme entgegenwirken. Kommen Sie ja nicht auf die Idee dies zu tun, mal abgesehen von den Strafen, die sie erwarten, wird der Vogel konfisziert und an Forschungsstationen oder Zoos abgegeben. Und man kommt Ihnen mit Sicherheit dahinter (bei mir hat es 2 Tage gedauert, bis der Tierschutzverein vor der Tür stand und sich nach den Papieren erkundigt hat).
Wo bekommt man eine Krähe?
Man muß das so sehen, man darf keine Raben oder Krähen der Natur entnehmen (Auch wenn sie in Bayern bejagt werden dürfen). Das bedeutet es dürfen nur Vögel auf Dauer gehalten werden die nicht in die Natur entlassen werden können weil sie entweder falsch geprägt sind (d.h. sie erkennen den Menschen als Artgenossen), oder weil sie durch eine Verletzung dauerhaften Schaden genommen haben. Bei Letzteren bitte lesen: "Was man wissen muß" (ganz oben).
Es gibt aber Jungvögel, die aus Nestern fallen, von Passanten in Vogelkliniken und in Tierheime gebracht werden und von dort bekommt man unter Umständen einen Jungvogel. Aber man wird 3mal angesehen bevor man den Vogel tatsächlich bekommt. Ist auch sinnvoll!
Aber: ein von Hand aufgezogener Rabenvogel ist noch nicht fehlgeprägt. Fehlprägung ensteht erst bei Geschlechtsreife des selben. D.h. nach 1 bis 2 Jahren. Ob er überlebensfähig ist ist eine andere Frage, die man aber eher mit ja beantworten kann. Ein Vogel der nun wirklich in Frage kommt, wäre ein vielleicht durch Sturz verletzter Jungvogel (Nestling) der nicht mehr auszuwildern ist. Sollte man also vor der Wahl stehen ob man einen unverletzten jungen Vogel bekommt oder einen verletzten jungen Vogel, nimmt man den Unverletzten. Jetzt werden Sie sagen: "ja aber sie sagen doch, ein ....". Ja Ja, aber falls sie noch nie einen Rabenvogel gehabt haben, dann können Sie die Arbeit, die sie mit dem Vogel haben gar nicht abschätzen und auf diese Weise einen Sommer erleben wie das so ist. Im Herbst, wird der Vogel versuchen sich einem Schwarm anzuschließen und er ist somit ausgewildert. Im nächsten Frühjahr, wenn Sie immer noch der Meinung sind sie wollen einen Rabenvogel, dann wählen Sie den Verletzten. Der hält bei richtiger Pflege fürs Leben. (30 - 40 Jahre). Notwendige Papiere (in Bayern)
* Genehmigung zur Haltung des Vogels
hierfür ist die Untere Jagdbehörde zuständig, sie werden gebeten aufzuzeigen warum "ausgerechnet" Sie diesen Raben/Krähe halten wollen. Der einzige Grund der zählt, ist das der Vogel nicht mehr auswilderbar ist.
o Nachweis über den legalen Erwerb des Vogels
Die Papiere der Auffangstation, des Tierheims oder Instituts das Ihnen den Vogel übereignet hat.
o Nachweis Ihrer Sachkenntnis rund um Rabenvögel
Der Beamte wird Ihnen sowieso einige Fragen stellen, wenn ihn die Antworten zufrieden stellen wars das, wenn nicht, müssen Sie unter Umständen auch eine Sachkundeprüfung ablegen.
o Sondergenehmigung zur Haltung von Kolkraben (nur bei Kolkraben)
Kolkraben unterliegen einem generellen Haltungsverbot. Dafür benötigen Sie eine Ausnahmegenehmigung.
* Genehmigung des "Wildgeheges" (Voliere)
Raben und Krähen sind Wildvögel. Somit wird aus der Voliere die Sie gerade in den Garten gestellt haben ein Wildgehege und das ist vom Bauamt zu genehmigen.
o Genehmigung durch das Bauamt
Ein Katasterplan der die Lage des "Wildgeheges" und der angrenzenden Grundstücke zeigt ist vorzulegen. Am besten auch gleich noch die Zustimmung der angrenzenden Nachbarn. Im Anschluß kommt ein Vertreter vor Ort und begutachtet das Objekt auf Lage und Entfernung von Nachbargrundstücken, Straßen, ...
o Genehmigung durch den Amtstierarzt
Das "Wildgehege" wird auf artgerechte Bauweise untersucht. Dabei zählt die Größe, die Anzahl und die Unterschiede der Sitzmöglichkeiten, der Wetterschutz, etc
Griechische Mythologie
Dem Apollo brachte ein Rabe die Nachricht, daß seine Geliebte, Coronis, sich mit Ischis verbunden habe, was Apollo mit solchem Schmerz erfüllte, daß er Coronis erschoß und den Raben, der vorher weiß gewesen, schwärzte.
Darauf sandte er den Vogel mit einem Mischkruge (Crater) aus, um von einer Quelle Wasser zu einem Opfer zu holen. Da aber der Rabe an der Quelle einen Feigenbaum mit unreifen Früchten fand, so wartete er hier, bis die Früchte reif waren, um von ihnen zu naschen. Dann brachte er dem Gott mit dem Wasser eine Schlange, und gab vor, diese habe ihm bisher den Zugang zur Quelle verwehrt. Apollo bestrafte den Lügner mit dem Tode, setzte aber Schlange, Rabe und Becher an den Himmel unter die Gestirne. Die Schlange steht unter den Bildern des Tierkreises am südlichen Himmel, beginnt mit dem Kopf (einem hellen Stern zweiter Größe, Alphard), nahe unter dem Krebs, zieht sich bei dem Löwen und der Jungfrau vorbei und endet bei der Waage, in ihren Krümmungen eine große Zahl kleiner Sterne bergend. Auf ihr steht der Rabe unterhalb des Sternbildes Jungfrau, an vier hellen Sternen kenntlich; gleichfalls unter der Jungfrau, auf dem Rücken der Schlange stehend, befindet sich der Crater, dessen Rand sechs Sterne vierter Größe bilden, die beinahe in einem Kreis stehen. Die drei Sternbilder enthalten zusammen mehrere hundert kleinere Sterne.
In der germanischen Mythologie
Die beiden sprechenden Raben Hugin (der Gedanke) und Munin (das Gedächtnis) sitzen auf den Schultern Odins, des höchsten Gottes der Germanen. Sie flüstern ihm ins Ohr, was sie sehen und hören. Im Morgengrauen schickt er sie aus zum Flug über die ganze Welt, am Abend sind sie wieder zurück, auf diese Weise kommt ihm vielerlei Kunde zu.
Odin wird auch der Rabengott genannt .
In der christlichen Mythologie
In der Bibel sind die Raben Vögel, die unter besonderer Obhut Gottes stehen.
(1. Mose 8) -Ende der Sintflut-
...Nach vierzig Tagen tat Noah an der Arche das Fenster auf, das er gemacht hatte, und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und her , bis die Wasser vertrockneten auf Erden... (erst die zweite Aussendung der Taube brachte das Zeichen - ein Ölblatt -, daß die Fluten zurückgingen)
(Psalm 147, 7 - 9)
...Singet dem Herrn ein Danklied und lobt unsern Gott mit Harfen der den Himmel mit Wolken bedeckt und Regen gibt auf Erden; der Gras auf den Bergen wachsen läßt, der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die zu ihm rufen....
(Lukas 12, 22 - 24)
Er sprach zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorget nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung. Seht die Raben an: sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller und keine Scheune, und Gott nährt sie doch.
(weitere Bibelstellen: 1.Könige 17, 6 / Hiob 38, 41 / Sprüche 30, 17)
Der Rabe im Mittelalter
Nibelungenlied, 386,3
Wir hoeren sagen mære, wie die degene
von rabenschwarzer varve truogen richiu kleit.
Hildegard von Bingen
(„Physica" - Rezepte und Ratschläge für ein gesundes Leben)
Der Rabe ist mehr warm als kalt, und er fliegt sozusagen inder Mitte der Luft. Und er ist schlau, kühn und fürchtet sich nicht, und den Menschen flieht er nicht sehr noch fürchtet er ihn, so daß er auch leicht mit ihm reden würde, und er hätte auch beinahe das Wissen dazu, wenn er nicht ein unvernünftiges Tier wäre. Und weil er den Menschen kennt, deshalb raubt er auch oft das, was der Mensch bei sich hat. Und sein Fleisch ist für den Menschen nachteilig zu essen, weil er die Natur der Räuber und Diebe hat. Und das Übrige, das in ihm ist taugt nicht zu Heilmitteln.
Aus dem Falkenbuch Kaiser Friedrich II
... Zu den Vögeln die eine dicke, fleischige zunge haben und die menschliche Stimme nachzuahmen vermögen, gehören vor allem der Papagei, ferner der Rabe und die Elster...
...Mit mehren Gliedmaßen verteidigen sich die Vögel... Jene Vögel, die einen harten und scharfen Schnabel haben, wie der Rabe, stoßen und beißen ebenfalls...
Ethymologie
Corvus ist Latein - Corax ist griechisch
wann und warum diese beiden Worte zusammengesetzt als Bezeichnung für den Kolkraben eingesetzt wurden ist unklar
Rabe ist ein gemeingermanisches Wort, In Sprichwörtern, Sprüchen, Redewendungen und Kinderliedern
Erziehst du dir einen Raben, so wird er dir ein Aug ausgraben
Der Raben Bad und der Hure Beichte sind unnütz
...fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben...
Rabeneltern, Rabenmutter, Rabenvater, Rabensohn, Rabentochter, Rabenbrut, Rabenaas
(für lieblose, böse Menschen)
Rabenschwarz, Kohlpechrabenschwarz
wir hoeren sagen mære, wie die degene
von rabenschwarzer varve truogen richiu kleit. Nibelungenlied, 386,3
Rabenstein (ursprünglich der gemauerte Richtplatz unter dem Galgen)
Aus einem alten Tierbuch
Des brillanten Stils und der schönen Charakterdarstellung wegen fügen wir hier noch den Artikel über den Kolkraben aus „Das Buch der Tierwelt - Lebensbilder und Charakterzeichnungen aus dem gesamten Tierreich"
von V. Lackowitz Verlagsanstalt Urania, Berlin 1896
Der auffälligste und größte Repräsentant der Familie ist der Kolkrabe (Corvus Corax), der allbekannte, glänzend schwarz gefiederte Vogel von nicht weniger als 65 cm Länge. Er bewohnt ganz Europa, auch den höheren Norden nicht ausgenommen, verbreitet sich über Nord- und Mittelasien und wird auch in Nordamerika bis Mexiko hinunter gefunden. In Deutschland ist er in manchen Gegenden schon selten geworden, denn es wird ihm viel nachgestellt, er hat sich in die Gebirge und größeren Waldungen zurückgezogen, und jene Zeit, wo er in die Dörfer und Städte kam und der schwarze Bettelmann jedem Kinde bekannt war, ist längst vorüber [...]
Der Kolkrabe unterscheidet sich in der Ferne von seinen übrigen Gattungsverwandten durch seine Größe, seinen rauschenden, mehr schwebenden Flug und vorzüglich durch seinen mehr abgerundeten Schwanz. Auch im Sitzen nimmt er eine ganz andere Stellung an und hat dann ein schlaueres und, wenn man so sagen darf, ein edleres Ansehen. Ist er unter den Krähen, so glaubt man einen Adler unter Bussarden zu sehen. Sein glänzendes Gefieder trägt er immer glatt angelegt; er schreitet gravitätisch einher, und seinem listigen, verschlagenen Blick entgeht nichts, was in seiner Nähe vorgeht. Er ist einer der klügsten Vögel aber auch zänkisch und bissig. Bei den Aasern sieht man ihn oft die Bussarde anfallen und tüchtig zausen, sonst auch andere Raubvögel fliegend verfolgen und selbst die größten Adler necken. [...]
Er geht schrittweise, hüpft auch zuweilen einmal und kann so weite und schnelle Sprünge thun, daß man, wenn er z.B. flügellahm geschossen ist, alle Kraft aufwenden muß, um ihn einzuholen. Sein Flug ähnelt dem Flug eines Raubvogels sehr und ist mit einem sausenden Geräusch verbunden, was man ziemlich weit hören kann. Man sieht oft ein Pärchen bei stillem, warmen Wetter und heiterem Himmel, gleichsam in der Luft schwimmend, schöne Schneckenkreise beschreiben und sich zuweilen bis über die Wolken erheben. - [...]
Der Rabe ist ein äußerst kluger Vogel, listig und verschlagen, und wie ein Fuchs nie um einen Ausweg verlegen.
[...] Bei aller gravitätischen Würde hat er aber auch viel Possenhaftes, immer aber tritt seine Überlegung hervor und damit auch das Übergewicht, das er sich unter allen Umständen zu sichern weiß, selbst viel Stärkeren gegenüber. „Man braucht nicht nach Amerika zu gehen, schreibt Jules Michelet, man findet schon im Jardin des Plantes Gelegenheit zu bemerken, welches Übergewicht die Kleinen über die Großen, der Geist über die Materie gewinnt; und zwar sieht man dies in dem sonderbaren Zusammenleben des Geieradlers mit einem Raben. Der letztere, ein sehr kluges, unter den Räubern das klügste Tier, sieht aus wie ein Schulmeister und befleißigt sich, seinen brutalen Gefängniskameraden, den Adlergeier, zu „bilden". Es macht Spaß, wie er ihn zum Spiel und so zu sagen zur Sitte erzieht, mit hundert Kunstgriffen seines Gewerbes ihm die rohe Natur ein bißchen abschleift.
Besonders giebt er diese Vorstellung gern, wenn eine anständige Zahl von Zuschauern da ist. Vor einem einzigen Zeugen scheint er seine pädagogischen Übungen nicht so gern zu produzieren. Er nimmt auf das Publikum Rücksicht und weiß es auch zugleich in Schranken zu halten; ich habe gesehen, wie er mit dem Schnabel kleine Kiesel wieder zurückschleuderte, mit denen ein Knabe ihn geworfen hatte. Das bemerkenswerteste Spiel, das er mit seinem großen Freunde treibt, besteht darin, daß er ihm einen Stock an dem einen Ende zu halten giebt, während er an dem andern zerrt. Dieser scheinbare Kampf des Schwachen gegen den Starken, diese geheuchelte Schlauheit ist sehr geeignet, den Barbaren zu civilisieren, der sich aus dem Spiel nichts macht, aber dem Dringen nachgiebt und sich endlich mit einer Art roher Gutmütigkeit darin fügt. Dieser abschreckenden, wilden Gestalt gegenüber, die mit unüberwindlich starken Fängen, mit einem gekrümmten, stahlharten Schnabel versehen ist, welcher auf den ersten Streich töten würde, zeigt der Rabe nicht die mindeste Angst. Mit der Sicherheit eines überlegenen Geistes geht er vor ihm auf und ab, um ihn herum, nimmt ihm seine Beute vor dem Schnabel weg. Der andere knurrt, aber zu spät; sein flinker Lehrer hat mit dem schwarzen, stahlglänzenden Auge diesen Moment vorausgesehen und ist schon weggehüpft. [...] Die spaßhafte Persönlichkeit hat bei der Posse den ganzen Vorzug, welchen der Ernst, die feierliche Würde seines Kleides verleiht.
Ich sah in den Straßen von Nantes alle Tage an der Thür eines Durchgangs einen Raben, der in seiner Halbgefangenschaft für seinen beschnittenen Flügel nur Trost fand, indem er den vorüberkommenden Hunden böse Streiche spielte. Die häßlichen, schwachen ließ er gehen; aber wenn sein boshaft leuchtendes Auge einen Hund von schöner Gestalt, um den es sich des Mutes lohnte, gewahr wurde, da humpelte er hinter ihm drein, ging geschickt und unbemerkt auf ihn los und gab ihm mit seinem starken, schwarzen Schnabel schnell und energisch zwei tiefe Stiche, so daß der Hund heulend davonlief. Voller Genugthuung, friedlich und ernsthaft, stellte sich der Rabe dann wieder auf seinen Posten, und es wäre gewiß keinem beigekommen, zu vermuten, womit diese Leichenträgerphysiognomie sich eben die Zeit vertrieben." [...]
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Der Rabe fliegt zum Raben dort,
Der Rabe krächzt zum Raben das Wort:
"Rabe mein Rabe, wo finden wir
Heut unser Mahl? Wer sorgt dafür?"
Der Rabe dem Raben die Antwort schreit:
"Ich weiß ein Mal für uns bereit;
Unterm Unglücksbaum auf weitem Feld
liegt erschlagen ein guter Held."
"Durch wen? Weshalb?" - "Das weiß allein,
Der's sah mit an, der Falke sein
Und seine schwarze Stute zumal,
Auch seine Hausfrau, sein junges Gemahl."
Der Falke flog hinaus in den Wald,
Auf die Stute schwang der Feind sich bald,
Die Hausfrau harrt, die in Lust erbebt,
Des nicht, der starb, nein, des, der lebt.
Alexander Puschkin (1828)
Der Fuchs und der Rabe
Auf einem Baume Meister Rabe hockt,
im Schnabel hält er einen Happen Käse.
Vom Käseduft herbeigelockt,
spricht Meister Fuchs so fein, als ob er läse:
Ei, guten Morgen, Herr von Rabe,
was seid Ihr hübsch, welch stattliches Gehabe!
Nein, ohne Lüge, Eurer Stimme Pracht,
wär sie so schön wie Dero Federpracht,
des Waldes König wäret, ohne Zweifel, Ihr!
Der Rabe schnappt fast über vor Begier;
gleich soll der Wohllaut seiner Stimme schallen:
Er reißt den Schnabel auf und läßt den Käse fallen;
den schluckt der Fuchs; es schmunzelte der Heuchler
und sprach: Mein Herr, ein jeder Schmeichler
lebt gut und gern von dem, der auf ihn hört:
die Lehre ist doch wohl ein Stückchen Käse wert!
Der Rabe wütend und verdrossen,
schwor ab, jedoch zu spät, für immer solchen Possen.
Jean de La Fontaine, 1668
Der Rabe und der Fuchs
(Fab. Aesop. 205. Phaedrus lib. I. Fab.13)
Ein Rabe trug ein Stück vergiftetes Fleisch, das der erzürnte Gärtner für die Katzen seines Nachbarn hingeworfen hatte, in seinen Klauen fort.
Und eben wollte er es auf einer alten Eiche verzehren, als sich ein Fuchs herbeischlich und ihm zurief: Sei mir gesegnet, Vogel des Jupiter! Für wen siehst du mich an? fragte der Rabe. - Für wen ich dich ansehe? erwiderte der Fuchs. Bist du nicht der rüstige Adler, der täglich von der Rechten des Zeus auf diese Eiche herabkommt, mich Armen zu speisen? Warum verstellst du dich? Sehe ich denn nicht in der siegreichen Klaue die erflehte Gabe, die mir dein Gott durch dich zu schicken noch fortfährt?
Der Rabe erstaunte und freute sich innig, für einen Adler gehalten zu werden. Ich muß, dachte er, den Fuchs aus diesem Irrtume nicht bringen. - Großmütig dumm ließ er ihm also seinen Raub herabfallen und flog stolz davon.
Der Fuchs fing das Fleisch lachend auf und fraß es mit boshafter Freude. Doch bald verkehrte sich die Freude in ein schmerzhaftes Gefühl; das Gift fing an zu wirken, und er verreckte.
Möchtet ihr euch nie etwas anderes als Gift erloben, verdammte Schmeichler!
Gotthold Ephraim Lessing, 1759
Der Fuchs und der Rabe
Der Anblick eines Raben, der auf einem Baum saß, und der Geruch des Käses, den er im Schnabel hatte, erregten die Aufmerksamkeit eines Fuchses. "Wenn du ebenso schön singst, wie du aussiehst", sagte er, "dann bist du der beste Sänger, den ich je erspäht und gewittert habe." Der Fuchs hatte irgendwo gelesen - nicht nur einmal, sondern bei den verschiedensten Dichtern -, daß ein Rabe mit Käse im Schnabel sofort den Käse fallen läßt und zu singen beginnt, wenn man seine Stimme lobt. Für diesen besonderen Fall und diesen besonderen Raben traf das aber nicht zu.
"Man nennt dich schlau, und man nennt dich verrückt", sagte der Rabe, nachdem er den Käse vorsichtig mit den Krallen seines rechten Fußes aus dem Schnabel genommen hatte. "Aber mir scheint du bist zu allem Überfluß auch noch kurzsichtig. Singvögel tragen bunte Hüte und farbenprächtige Jacken und helle Westen, und von ihnen gehen zwölf aufs Dutzend. Ich dagegen trage Schwarz und bin absolut einmalig."
"Ganz gewiß bist du einmalig", erwiderte der Fuchs, der zwar schlau, aber weder verrückt noch kurzsichtig war. "Bei näherer Betrachtung erkenn ich in dir den berühmtesten und talentiertesten aller Vögel, und ich würde dich gar zu gern von dir erzählen hören. Leider bin ich hungrig und kann mich daher nicht länger hier aufhalten."
"Bleib doch noch ein Weilchen", bat der Rabe. "Ich gebe dir auch etwas von meinem Essen ab." Damit warf er dem listigen Fuchs den Löwenanteil vom Käse zu und fing an, von sich zu erzählen. "Ich bin der Held vieler Märchen und Sagen", prahlte er, "und ich gelte als Vogel der Weisheit. Ich bin der Pionier der Luftfahrt, ich bin der größte Kartograph, und was das wichtigste ist, alle Wissenschaftler und Gelehrten, Ingenieure und Mathematiker wissen, daß meine Fluglinie die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten ist. Zwischen beliebigen zwei Punkten", fügte er stolz hinzu.
"Oh, zweifellos zwischen allen Punkten", sagte der Fuchs höflich. "Und vielen Dank für das Opfer, das du gebracht, indem du mir den Löwenanteil vermacht." Gesättigt lief er davon, während der hungrige Rabe einsam und verlassen auf dem Baum zurückblieb.
Moral: Was wir heute wissen, wußte schon Äsop und La Fontaine: Wenn du dich selbst lobst, klingt's erst richtig schön.
James Thurber, 1956
The Tower Ravens
"Solange niemand seine Ruhe stört, wird kein Feind Britannien erobern." erzählt die Sage vom Kopf jenes Kriegsgottes der heidnischen Kelten, der die Gestalt eines Raben annahm.
Bran (walisisch) wurde der Legende nach vor 2000 Jahren in einer großen Schlacht in Irland getötet, worüber der Prinzessin Branwen (Weiße Räbin) in Anglesien vor Kummer das Herz brach. Der Kopf Brans wurde nach London gebracht und mit den Augen zum Festland hin begraben.
Obwohl die Sachsen und die Normannen kamen, bestand der Glaube an die Macht der Raben weiter. Als Charles II. Vor rund 300 Jahren die Raben vertreiben lassen wollte, weil sie den königlichen Astrologen störten, wurde ihm die Legende vorgetragen, was den Souverän veranlaßte, die Vögel unter den beson-deren Schutz der Krone zu stellen und dazu das Amt des Yeoman Ravenmaster zu schaffen. Ein Tower-Rabe, der im Dienst stirbt, wird mit vorgeschriebener Zeremonie auf dem den schwarzen Vögeln vorbehaltenen Friedhof an der mittleren Zugbrücke bestattet.
Ein heidnischer Kult der Römer, der Mithraismus, der besonders unter Hee-resleuten Anklang fand, schrieb vor, daß beim Weiheritus die Neulinge eine Rabenmaske und Flügel tragen mußten. Der junge Anhänger der Religion wurde Corax genannt. Corvus Corax ist heute der zoologische Name für den Kolkraben.
Raben sind Boten des Todes, ihr erscheinen ist ein böses Vorzeichen, sie ernähren sich von den Toten, gleich ob Mensch oder Tier. Zweifelsohne zogen abgehauene Gliedmaßen auf den Schlachtfeldern Raben an, die darum so wie die Geier in anderen Teilen der Welt mit dem Verhängnis in Verbindung gebracht wurden. Tatsächlich befördern Raben wie Geier den Tod, indem sie zuerst die Augen aus- und in die Zunge hacken, um dann die Eingeweide zu öffnen, wozu ihre scharfen und starken Schnäbel wie geschaffen scheinen.
Im Mittelalter wurden die Leichen oder Körperteile der Gerichteten als Warnung für alle öffentlich - auf Stangen gespießt oder in Drahtkörben - zur Schau gestellt. Für die Raben Festmahl und Leichenschmaus.
Ein Chronist berichtet 1283 von der Hinrichtung eines Verräters im Tower. Nachdem er gehängt, gestreckt und gevierteilt worden war, umband man des Übeltäters Kopf mit Eisen, da er sonst wegen der Brüche auseinandergefallen wäre, steckte diesen auf eine Lanze und stellte ihn zum Gespött der Londoner aus. Noch 20 Jahre später konnte man diesen Schädel neben dem des Bruders sehen, beide saubergehackt und -gepickt von den Raben.
Der Rabengott Odin
Die germanische Religion enthält Elemente einer Schamanenreligion, die mit der Buchreligion des Christentums eine Synthese einging. Odin, nordgermanisch; südgermanisch: Wodan, Wotan, Wuotan ist der Zauberherr (er kennt die Runen), der, als er Mimir für den Blick in den Brunnen der Weisheit ein Auge opfert, das Schamanenwissen erlangt und den man auch am Raben- und Wolfsgeleit als Schamanen erkennt.
Schamane (Schamanismus ist die Kulturform der frühen Jäger) wird der durch Qual und Prüfung zum Heilswissen ge-kommene Zauberherr, dem Tiergeister dienen.
Odin/Wodan reitet zwischen Weihnachten und Neujahr als der wilde Jäger dem ungeheuren Eber Gullinborsti nach, und wehe dem, der des nachts der wilden Jagd begegnet.
Er hält den Kampf unter den Menschen wach, um die tapfersten Germanen (die im Kampfe Erschlagenen) in Wal-halla zu versammeln, wo er sie mit Met und Speise bewirtet - er selbst verzehrt nur Wein, die ihm geopferten Speisen verzehren die zu seinen Füßen sitzenden Wölfe Geri (der "Gierige") und Freki (der "Gefräßige"), mit denen er am Ende der Zeit in die Schlacht gegen das Böse zieht, in der er vom Fenrirswolf getötet wird.
Auf Odins Schultern sitzen zwei Raben, die ihm alle Begebenheiten, die sie sehen oder hören, ins Ohr sagen, sie heißen Hugin ("Gedanke") und Munin ("Gedächtnis"). Diese sendet er früh am Morgen aus, um durch alle Welten zu fliegen, und um die Frühstückszeit kehren sie zurück.
Das Lied von Grimnir (Grímnismal)
Freki und Geri füttert der kampfgewohnte
Heervater, reich an Ruhm;
doch von Wein allein lebt der waffengeschmückte
Odin alle Zeit.
Über Midgard müssen Munin und Hugin
fliegen Tag aus, Tag ein;
ich fürchte, daß Hugin heim nicht kehre,
doch sorg' ich um Munin noch mehr.
"Kein Vogel gleicht dem anderen, selbst, wenn sie von der gleichen Art sind; so ist es auch bei Tieren und Menschen." Okute, ein alter Teton-Sioux
Daß Vögel die Seelen der Toten davontragen, ist eine uralte Überlieferung bis zurück zu den weißgefiederten christlichen Engeln. Und ziehen nicht zuweilen die Geister der Dahingegangenen selbst in Vogelkörper ein, um im Himmel wohnen zu können?
Im Himmel aber entstehen Dinge, die das Leben des Menschen entscheidend beeinflussen.
Wolken, Schatten von Riesenvögeln gleich.
Regen, von einem Zaubervogel an die Erde verschwendet, der das Wasser auf seinem Rücken in einem See umherfliegt.
Dunkelheit, wenn der Schatten des Donnervogels die Sonne bedeckt.
Blitze, wenn er seine Augen öffnet.
Donner bei der Bewegung seiner Flügel, oder beim jähen Durchbrechen der Wolkendecke.
Was ist das für ein Vogel, der in Indianeraugen Menschenschöpfer und Weltenerschaffer sein kann ?
Die Kulte um diesen Zaubervogel erreichen bei den Indianern der Nordwestküste Amerikas unvergleichliche Ausmaße.
Und dort, bei den Stämmen der Tlingit und der Algonkin-Dialekte, ist dieser Donnervogel der Rabe.
Prometheusgleich brachte er das Feuer vom Himmel herab, bei den Dakota lebt er in ständigem Kampf mit dem Herrn der Gewässer naktéhi. In der Prärie war jedes Gewitter das äußere Zeichen eines neuen Zusammenstoßes zwischen dem Donnervogel und der fast gleichwichtigen Klapperschlange oder dem unter dem Wasserspiegel lebenden Ungeheuer unktéhi. Seine Federn zieren das Calumet, die Friedenspfeife, denn er wohnt im klaren Himmel, kann die Kriegswolken und Blitze verschwinden lassen.
Er ist das lebende Überbleibsel der Weltentstehung!
Verhaltensforschung
Rabenvögel mußten lernen, daß sie von einer größeren Zahl von Futterbrocken nur eine bestimmte Anzahl fressen durften. Nachdem sie diese Aufgabe gemeistert hatten, bot man ihnen zwei Schalen mit Deckel an, vier Punkte auf dem einen, zwei auf dem anderen. Gleichzeitig wurde hinter diesen Futterschalen eine Tafel mit zwei Punkten aufgestellt. Daraufhin öffnete der Vogel nur die Schale, deren Deckel mit zwei Punkten gekennzeichnet war. Ein Kolkrabe löste die Aufgabe auch dann noch richtig, als ihm sieben Schalen zur Auswahl standen. Dabei waren auf den Deckeln keine Punkte mehr gemalt, sondern die Zahlen wurden mit Plastilinstückchen der verschiedensten Größe und Form angegeben. Selbst wenn die Anordnung der Plastilinstückchen auf dem Deckel anders war, löste der Kolkrabe die Aufgabe trotzdem.
Die dem Kolkraben angeborene Nestbaubewegung besteht in einem seitlichen Schieben über den Nestplatz und einer damit verbundenen Schüttelbewegung, lernen muß er aber, welche Gegenstände sich als Baumaterial eignen. Der unerfahrene Rabe schleppt in der ersten Zeit alles herbei, was er finden kann. Er trägt Draht, Glasscherben, Flaschenverschlüsse, Blechdosen, Zweige, sogar Eisstücke. Wenn ein Gegenstand auf Widerstand stößt, wird das Schütteln beim Bauen vermehrt, bis sich schließlich der Gegenstand im Nest verhakt. Der Rabe lernt nun sehr bald, daß sich glatte und abgerundete Objekte, wie Eisstückchen, Glasscherben und Blechdosen, schlecht, Draht und Zweige dagegen gut verhaken.
Der junge Kolkrabe zeichnet sich durch starke Neugier aus. Sein Verhalten wird durch wenige Instinkthandlungen bestimmt, die aber vielseitig anwendbar sind. Im Neugierverhalten probiert der Kolkrabe seine Instinkthandlungen an allen, ihm noch unbekannten Dingen aus. Er erkundet, in welchem Funktionskreis sie Bedeutung gewinnen können. Sie werden der Reihe nach als Feind, als Beute oder als Nahrung behandelt. Der Jungrabe, der eifrig einen Gegenstand untersucht, verschmäht sogar den Leckerbissen. "Er will also nicht fressen, sondern wissen, ob dieser Gegenstand ‘theoretisch' freßbar ist" (K. Lorenz). Das Neugierverhalten dieses Raben ist also kein Suchverhalten nach Nahrung. Wenn der Rabe hungrig ist, unterbricht er sein Neugierverhalten und frißt einen Gegenstand, den er früher bereits als freßbar erkannt hat. Das Neugierverhalten ist vom Triebziel abgehängt, es hat keine Endhandlung. Durch sein Neugierverhalten erfährt das Tier, welchen Triebzielen die Eigenschaften des Gegenstandes, mit dem es experimentiert, in Zukunft dienen könne. Diese Erfahrungen werden in Form von Gedächtnisspuren (Engrammen) im Zentralnervensystem aufbewahrt. Es ist unschwer zu erkennen, welch große Bedeutung für Mensch und Tier alle Spiele haben, die zum Neugierverhalten zählen, dienen sie doch der Erkundung der objektiven Umwelt. Diese Lernfähigkeit erlischt beim erwachsenen Tier fast vollständig. "Nur der Mensch bleibt bis in sein Alter ein Werdender", stellt Lorenz fest und zeigt damit einen sehr wesentlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier auf.
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