Hinweis !
FSK 16 J.
Folgende Texte enthalten eine Zusammentragung von Folter und Hinrichtungsarten aus dem Mittelalter und der Gegenwart des 20.ten Jahrhunderts. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, das folgende Texte nicht verherrlicht dargestellt werden, sondern lediglich eine Aufgliederung von Menschenrechtsverletzungen sind, wie sie (leider) immernoch in ganzer Welt praktiziert werden !
Auf unnötig Fotomaterial wurde bewußt verzichtet, da der Text (auch ohne Bilder) für sich spricht !
Solltet Ihr anfällig für seelische und körperliche Gewalt und Quälerein sein, bitte ich Euch, diese Seite aus eigenem Interresse zu verlassen !
...In Gedenken an alle Opfer und Angehörigen...
Seltsame Todesarten
Die amerikanische Tänzerin Isidora Duncan (1878-1927) wollte 1927 ein Bugatti-Cabriolet kaufen. Am Abend des 17. November unternahm sie eine Probefahrt. Da es kühl war, schlang sie ihren langen roten Seidenschal um den Hals. Von ihren Freunden nahm sie theatralisch mit den Worten Abschied: "Lebt wohl, meine Freunde, ich fahre gen Himmel." Als der Bugatti anfuhr, verfing sich ihr Schal in einem Hinterrad, straffte sich ruckartig und brach ihr den Hals.
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Der englische Schriftsteller Arnold Bennett (1867-1931) wollte beweisen, daß das Leitungswasser in Paris vollkommen ungefährlich sei. Er schenkte sich ein Glas voll und trank es vor den Augen seiner Freunde aus. Einige Tage später starb er an Typhus.
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Der englische Historiker Thomas May (1595-1650) kam auf die Idee, sein schlaffes Doppelkinn mit Stoffbändern festzubinden. Diese Konstruktion wurde ihm zum Verhängnis: Als er einen zu großen Bissen hinunterschlingen wollte, erstickte er.
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Der griechische Maler Zeuxis (5.Jhdt. v. Chr.) mußte so heftig über sein eigenes Gemälde einer alten Hexe lachen, daß ihm eine Ader platzte.
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Der englische Philosoph und Schriftsteller Francis Bacon (1561-1626) wollte wissen, ob Schnee die Verwesung eines Leichnams hinauszögere. Er fing eine Henne, schlachtete sie und füllte den ausgenommenen Körper mit Schnee. Dabei holte er sich eine Erkältung, an deren Folgen er starb.
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Der Gründer einer amerikanischen Detektivagentur, Allan Pinkerton (1819-1884), stolperte beim Frühsport, biß sich auf die Zunge und starb wenige Tage später am feuchten Brand.
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Der Schriftsteller Ödon von Horvath (1901-1938) wurde in Paris von einem stürzenden Baum erschlagen, als er in ein Pariser Premierenkino eilen wollte. Er trug einen Packen pornographischer Literatur unterm Arm.
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Alex Mitchell liebte "The Goodies", eine populäre Komiksendung, die in den 70er Jahren im britischen Fernsehen lief. Während einer Folge am 24. März 1975 fand er einen Sketch mit einem Dudelsack wahnsinnig komisch (er war Schotte) und brach in schallendes Gelächter aus. Die ganze Sendung kam er nicht mehr aus dem Lachen heraus. Seine Frau berichtete später: "Nachdem er 25 Minuten lang pausenlos gelacht hatte, gab er noch einmal eine dröhnende Lachsalve von sich, sackte auf dem Sofa zusammen und war tot." Mitchells Herz hatte versagt.
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Fernandos Elez Villaroel wollte zum Helden werden. In der Stierkampfarena der spanischen Stadt Albacete sprang er aus der Masse der Zuschauer über die Balustrade und rannte auf den Kampfplatz, um sich dem 485 Kilogramm schweren Stier zu stellen. Doch die Vorstellung verlief nicht nach seinen Wünschen. Der Stier stieß den 27jährigen zu Boden, riß ihm mit seinen Hörnern die Halsschlagader auf, zerfetzte ihm Leber und Milz. Als Helfer den Schwerverletzten aus der Arena zogen, war es bereits zu spät. Der leichtsinnige Spanier starb kurz darauf im Krankenhaus von Albacete.
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Am 14. Dezember 1957 entdeckte ein Autofahrer ein in Rauch gehülltes Auto in einer Garage. Im Wageninnern lag der Leichnam des 27jährigen Schweißers Billy P. aus Pontiac in Michigan. Er hatte gerade einen Selbstmordversuch mit Autoabgasen unternommen, als er sich selbst entzündete. Möglicherweise war er schon tot, als er zu brennen begann. Eine Untersuchung ergab, daß sein linker Arm, seine Genitalien und Teile seines Gesichts fast völlig verbrannt waren. Eine Heiligenfigur aus Plastik, die auf dem Armaturenbrett stand, war geschmolzen. Aber die Haare an seinem Körper, seine Augenbrauen und der Oberteil seines Kopfes waren unversehrt. Seine Kleider waren nicht einmal angesengt.
Es gab noch mehrere Fälle von Selbstentzündung (Michael Harrison, Fire from Heaven or How Safe are YOU from Burning?), daher mein Tip: Tragen Sie immer einen Feuerlöscher bei sich und reagieren Sie rasch, wenn die Flammen aus Ihrem Unterschenkel schlagen.
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An einem naßkalten Wintertag in einer süddeutschen Stadt ging die fünfzehnjährige Ulrike L. kurz aus der Wohnung ihrer Mutter, um die Toilette aufzusuchen. In dem altem Mietshaus lag diese Örtlichkeit am Gang, einen halben Stock tiefer. Ulrike kehrte nicht mehr zurück.
Die Eltern erstatteten Vermißtenanzeige, ein Suchhund der Polizei konnte ihre Fährte nur bis zur Toilette aufnehmen. Diese war ein Plumpsklo mit einer hölzernen Brille, über dem Sitz befand sich ein Fenster. Ulrike könnte aus diesem gestürzt sein, aber im Hof lag keine Leiche, es gab auch keine Blutspuren. Der Fall blieb vorläufig rätselhaft.
Am Ende des Winters sollte die Fäkaliengrube geleert werden. Diese lag auf dem Hof und war mit einem eisernen Deckel verschlossen. Als ihn die Arbeiter abheben wollten, stellten sie fest, daß er gefroren war, sie mußten ihn erst abtauen. Als er sich abnehmen ließ, hatten sie plötzlich zwei Deckelteile in den Händen. Der Deckel war in der Mitte gebrochen, die beiden Teile waren so dicht aneinandergefügt, daß der Riß nicht sichtbar gewesen war.
In der Grube schwamm eine Leiche - es war Ulrike. Sie hatte noch gelebt, als sie in der Fäkaliengrube versunken war. Die Einatmung von Fäkalienmasse und Jauche hatte die Atemwege verstopft, sie war erstickt.
Die Kriminalpolizei rekonstruierte den Unfall folgendermaßen: Ulrike hatte sich aus dem Toilettenfenster gebeugt und dabei das Gleichgewicht verloren. Beim Sturz überschlug sie sich und landete mit den Füßen zuerst auf dem gußeisernen Grubendeckel. Dieser war durch den Frost spröde geworden, der Aufprall ließ ihn in zwei Stücke zerbrechen. Ulrike rutschte in die Grube hinab, die Deckelhälften klappten wieder nach oben. Sie froren aneinander und der Riß blieb unbemerkt.
Ungewöhnliche Begräbnisse
Willie "the Wimp" Stokes wurde im Alter von 28 Jahren niedergeschossen. Sein Vater Willi "Flukey" Stokes ließ seinen Sohn in einem knallroten Anzug und mit einem breitkrempigen grauen Hut in einem Stahlsarg begraben, an dem ein echter Cadillac-Kühlergrill und eine Kunststoff-Windschutzscheibe angebracht waren. Außerdem befanden sich am Sarg Reifen und ein Lenkrad aus Styropor, Scheinwerfer und Rücklichter sowie Miniatur-Nummerschilder mit dem Kennzeichen W-I-M-P.
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Mrs. Hannah Beswick lebte im 18. Jhdt. in der englischen Stadt Manchester. Nachdem ihr Bruder beinahe lebendig begraben worden wäre, verfügte sie, nach ihrem Tode einbalsamiert zu werden. Ein Arzt sollte sie über der Erde lagern und regelmäßig auf Lebenszeichen untersuchen. Dies geschah dann auch, als sie 1758 70jährig starb. Sie wurde aufrecht in den Kasten einer Standuhr gestellt, ihr Kopf dort plaziert, wo normalerweise das Ziffernblatt war. Ein Vorhang verschonte Vorbeigehende vor dem Anblick der Leiche. Erst über hundert Jahre später wurde sie auf einem Friedhof beerdigt.
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Sandra Illene West starb 1977 im Alter von 36 Jahren an einer Überdosis Drogen. Sie wurde gemäß ihrer testamentarischen Verfügung in ihrem hellblauen Ferrari sitzend, bekleidet mit einem Spitzennachhemd, in einem riesigen Grab auf dem Friedhof von San Antonio begraben. Zur Sicherheit wurde die Kiste, in der sich der Ferrari befand, rundherum mit Maschendraht versehen und einbetoniert.
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Rueben John Smith starb 1899 71jährig. Lange vorher hatte er über sein Begräbnis nachgedacht. Er ließ eine Gruft bauen und kaufte einen schönen, mit rotbrauenem Leder bezogenen Eichensessel. Auf diesem in einer bequemen Position sitzend festgeschnallt, wurde er schließlich in seiner Gruft beigesetzt.
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Jim Gernhart war mit der Beisetzung seiner Schwester in Burlington in Colorado sehr unzufrieden. Deshalb entschloß er sich 1951 als 75jähriger zu einem Probebegräbnis. Trotz anfänglicher Widerstände setzte er sein Vorhaben in die Tat um, und alles klappte großartig. In der Folge wurde die Beisetzung fast 30 Jahre lang geprobt, bis sie schließlich 1980 zu ihrer eigentlichen Anwendung kam.
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Der Leichnam des 1989 verstorbenen 89jährigen Ayatollah Kohmeini fiel aus dem offenen Sarg, als die trauernde Menge gegen den Sarg drängte. Das traditionelle weiße Leichentuch wurde von den Trauernden in Stücke gerissen. Bevor Soldaten die Lage unter Kontrolle bekamen, wurde der nur noch halbbedeckte Leichnam des Ayatollah beinahe im Staub zertrampelt . Er wurde mit einem Hubschrauber abtransportiert und kehrte einige Stunden nach diesem Vorfall in einem verschlossenen Metallsarg zurück, aus dem er, in ein Leichentuch gehüllt, in das vorbereitete Grab gehoben wurde.
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Der normannische Herzog Wilhelm I., genannt "der Eroberer", war von gewaltiger Leibesfülle. Als sein Pferd während einer Reise nach Rouen scheute, drückte sich der eiserne Knauf des Sattels in seinen vorgewölbten Bauch und verletzte die Eingeweide. Die Wunde infizierte sich, und fünf Wochen später war der König tot. Sein ohnehin gewaltiger Bauch hatte sich infolge der Verletzung in grotesker Weise aufgebläht. Sein Körper war in der Sommerhitze derart angeschwollen, daß er nicht mehr in den Sarkophag paßte, als er in der Kapelle von Caen beigesetzt werden sollte. Der Leichnam wurde gedrückt und geschoben mit dem Ergebnis, daß er platzte und Eiter in alle Richtungen spritzte. Die Trauernden flohen aus der Kapelle, die Zeremonie wurde abgebrochen und die Beisetzung fand in aller Eile ohne Feierlichkeiten statt.
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David Hughes möchte auch nach seinem Tod online bleiben. Er hat verfügt, daß ihm sein Laptop ins Grab mitgegeben wird. Durch einen Sonnenkollektor mit Strom versorgt und über Funk mit dem Internet verbunden, will er sich vom Jenseits aus am digitalen Dialog mit den Lebenden beteiligen. Seine Begrüßung wäre: »Hi! Hier ist David Huges. Wollen wir plaudern?« Falls Sie eine solche Nachricht erhalten (natürlich in Englisch), wissen Sie, um wen es sich handelt.
Außergewöhnliche Selbstmorde
Jedes Jahr sterben in Deutschland zwischen dreizehn- und sechszehntausend Menschen durch eigene Hand, in Österreich ungefähr 1800. Ein mehrfaches dieser Zahl scheitert bei ihrem Selbstmordversuch.
Jede Selbsttötung erschreckt und erregt die Umwelt. Selbstmord wird als Schwäche, Feigheit und Flucht angesehen. Erwin Ringel geht von der These aus, daß Selbstmord immer etwas Krankhaftes ist, weil er sich gegen den stärksten Trieb, die Selbsterhaltung, richtet. Demzufolge läge jedem Selbstmord eine mehr oder weniger schwere psychische Störung zugrunde. Seinen Untersuchungen zufolge haben 70% aller Selbstmörder zuvor ihren Entschluß kundgetan. Es ist ein allgemein verbreiteter Irrtum, daß Menschen, die ihre Selbstmordabsicht äußern, die Tat nicht ausführen.
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R. Budd Dwyer war der Leiter der Finanzbehörde von Pennsylvania. Er war der Verschwörung, des Postbetrugs, des Meineids und der Annahme von Schmiergeld angeklagt und für schuldig befunden worden. Das Urteil sollte am 23. Jänner 1987 gesprochen werden, ihm drohten bis zu 55 Jahre Gefängnis.
Am Tag vor der Urteilsverkündung lud er zu einer Pressekonferenz in seinem Arbeitszimmer ein. Er schickte die meisten seiner Assistenten hinaus, verteilte eine 20seitige Presseerklärung und nahm in scharfen Worten jene unter Beschuß, die er für seinen Sturz verantwortlich machte. Dann übergab den im Zimmer gebliebenen Mitarbeitern drei Briefumschläge und zog einen Revolver aus seinem Aktenkoffer. Nach den Worten "Bitte verlassen Sie den Raum, da sonst möglichweise jemand zu Schaden kommt" schob er den Revolver in den Mund und drückte vor laufenden Fernsehkameras ab. Er war auf der Stelle tot und fiel, aus Mund und Nase blutend, gegen einen Schrank.
Dwyer hatte seinen Tod bis in alle Einzelheiten sorgfältig geplant. Die Tische und Stühle in seinem Büro standen so, daß ihn keiner schnell genug erreichen konnte, um ihn am Abdrücken zu hindern. Die 21. und letzte Seite seiner Presseerklärung, in der er seinen Selbstmord ankündigte, hatte er zurückgehalten, weil sie erst nach seinem Tod gelesen werden sollte.
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William Kogut wartete auf seine Hinrichtung wegen des Mordes an einer Dame von zweifelhaftem Ruf. Er hatte der Frau die Kehle durchgeschnitten, sein Motiv gab er nie preis. Er hielt es für richtig, daß er für sein Verbrechen mit dem Tod bezahlen sollte, wollte dies jedoch selbst erledigen. Die Vorsichtsmaßnahmen der Gefännisleitung durchkreuzten jedoch alle Selbstmordpläne, aber er hielt selbst in San Quentin an seinen Plänen fest.
Vier Monate brauchte er, um seine Selbstmordabsicht auszuführen. Er bastelte ein Rohrgeschoß aus einem der Stahlfüße seiner Pritsche. Dann riß er Spielkarten in winzige Stücke und stopfte sie in das Rohr. Das eine Ende verschloß er fest mit einem kurzen Besenstiel, am anderen goß er Wasser hinein, um die Kartenschnipsel aufzuweichen. Anschließend legte er das Rohr auf den kleinen Kerosinofen neben seiner Pritsche, sodaß das offene Ende in Stirnhöhe auf seinen Kopf gerichtet war. Durch die Hitze des Ofens verdampfte das Wasser im Stahlrohr. Der dadurch entstandene Druck entlud sich durch das offene Ende und katapultierte den Pfropf aus zusammengepreßten Kartenschnipsel mit solcher Wucht heraus, daß er Koguts Schädel durchdrang.
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Lupe Velez war eine Schauspielerin aus Mexiko, die im Hollywood der Zwanziger und Dreißiger eher durch ihre stürmischen Eskapaden als durch ihre Filme bekannt war. Einige Jahre war sie mit dem Tarzandarsteller Johnny Weissmüller verheiratet. Zur Scheidung kam es 1938 - sie konnte Johnnys Wut nicht verstehen, wenn sie, die Parties von Hollywood belebend, ihr Kleid bis zur Nase hochwirbelte - Unterwäsche trug sie nie.
Nach der Scheidung rutschte sie zu Nebenrollen ab. 1944 war sie sechsundreißig, total verschuldet und von einem flüchtigen Liebhaber schwanger. So beschloß sie, ihre Probleme mit einem Schlag zu lösen. Nach einem reichhaltigen, gut gewürzten Abendmahl schluckte sie fünfundsiebzig Seconal, streckte sich auf ihrem seidenbezogenen Bett aus, faltete die Hände über der Brust, schloß die Augen und stellte sich die Photos auf den Titelseiten am nüchsten Morgen vor.
Diese Bilder sollten allerdings nie gemacht werden. Als am nächsten Morgen das Zimmermädchen die Schlafzimmertür öffnete, war das Bett leer. Eine Spur von Erbrochenem zog sich vom Bett bis zum Badezimmer. Dort fand das Mädchen Lupe ertrunken, den Kopf in der Toillettenschüssel. Die Überdosis Seconal war wider Erwarten nicht tödlich gewesen, sondern hatte Brechreiz und Magenkrämpfe ausgelöst. Lupe hatte sich, schwankend vor Übelkeit, ins Badezimmer geschleppt und war auf den Fliesen ausgerutscht, wo sie mit dem Kopf zuerst in die Ägyptische Chartreuse-und-Onyx-Luxusausführung fiel.
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Schichtmeister Rudolf H. hatte sich finanziell übernommen und deshalb Streit mit seiner Frau. Zum letzten Mal wurde er gesehen, als er mittags über das Werksgelände kam und scheinbar einen Kontrollgang unternahm. Erst beim Schichtwechsel bemerkten Kollegen, daß H. nicht mehr da war. In seiner Kleidung fand sich ein Abschiedsbrief an seine Frau, in dem er schrieb, daß er unauffindbar wäre.
Eine schwierige Suchaktion auf dem Werksgelände des erdölverarbeitenden Großbetriebes begann. Es gab Rohrbrücken und Rohrkanäle, mehr als fünfzig Kesselwagen und eine Reihe von Öltanks.
Schließlich stieß man auf einen unvorschriftsmäßig verschlossenen Öltank. Wegen der Explosionsgefahr erforderte die Untersuchungs des Tanks besondere Sicherheitsmaßnahmen. Einige Stunden später wurde die Leiche Hermanns mit Stangen ertastet. Die Bergung dauerte bis zum Morgen, er hatte sich einen 34 kg schweren Eisendeckel an den Hals gekettet.
Die Obduktion ergab, daß die Haut, die äußeren Schleimhäute und die Körperöffnungnen erheblich mit Erdöl verunreinigt waren. Erdöl füllte auch Magen, Zwölffingerdarm und die Luftwege bis hinab zur Lunge. Als Todesursache wurde eindeutig Ertrinken in Erdöl festgestellt.
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Anlaß für den Selbstmord eines 44jährigen Mannes war eine unglückliche Liebe. Seine Freundin hatte sich von ihm getrennt, weil er oft betrunken war und sie mehrmals geschlagen, einmal sogar bis zur Bewußtlosigkeit gewürgt hatte.
Kurz nach der Trennung beschloß er, sich umzubringen. Er verfaßte einen Abschiedsbrief und trank einige Schnäpse. Anschließend ging er in die Garage und fuhr seinen Wagen hinaus. Draußen hielt er mit laufendem Motor an, stieg aus und befestigte das eine Ende des Abschleppseiles an der Garage. Das andere Ende warf er durch das offene Fenster auf den Beifahrersitz. Er schüttete Benzin in den Kofferraum und entzündete ihn. Dann setzte er sich auf den Beifahrersitz, drehte aus dem Ende des Abschleppseils eine Schlinge, legte sie sich um den Hals, schaltete den ersten Gang ein und gab Gas.
Der Wagen fuhr an. Das Seil spannte sich und riß ihm den Kopf ab. Der Kopf fiel aus dem Fenster, der Körper verklemmte sich in der Tür. Durch die Zugkraft des Seiles kippte der weiterfahrende Wagen nach rechts und brannte teilweise aus.
Bemerkenswert war die glattrandige Abtrennung des Kopfes im vorderen Halsbereich, während sich in den hinteren Wundbezirken die Struktur des Abschleppseiles abzeichnete.
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Für die siebzigjährige Elsa R. war es ein schwerer Schock, als ihr Mann plötzlich an einem Herzanfall starb. Seit einem Verkehrsunfall war sie behindert. Ihr verheirateter Sohn, der in der Nähe wohnte, kümmerte sich um sie, auch ihre Nachbarin hatte einen Schlüssel für ihre Wohnung. Das Laufen fiel Elsa Reimann immer schwerer, sodaß ihre auswärts wohnende Tochter sich um einen Pflegeplatz in einem Heim bemühte. Als Elsa meinte, die Stimme ihres verstorbenen Mannes zu hören, beschloß sie, zu ihm zu gehen.
Aus dem Bad holte sie den Rasierspiegel und stellte ihn auf den Küchentisch. Aus der Küche nahm sie einen hölzernen Kartoffelstampfer, der einer Keule glich. Sie setzte sich mit dem Taschenmesser ihres Mannes auf einen Polsterstuhl vor den Tisch. Dann schlug sie Nachthemd und Morgenrock zur Seite, sodaß die linke Brust freilag. Sie setzte sich die Spitze der Klinge des Taschenmessers auf die Brust, überprüfte im Spiegel, ob es die geeignete Stelle war und schlug mit dem Kartoffelstampfer auf den Messerknauf. So trieb sie die Klinge immer tiefer in die Brust.
Als sie gegen Mittag auf das Läuten der Nachbarin nicht reagierte, holte diese eine andere Frau hinzu und schloß die Tür auf. Die Sicherheitskette versperrte den Eingang, mühsam entfernten die beiden Frauen die Kette. In der Küche fanden sie Elsa zusammengesunken auf dem Polsterstuhl. Der Kopf war zur Seite gesunken, die Augen halb geöffnet, aus der Brust ragte der Messergriff. Elsa R. war tot.
Spektakuläre Morde
Am 15. Januar 1947 machten ein kleines Mädchen und seine Mutter in einem Park im Südwesten von L.A. eine Entdeckung, die sie ihr Leben lang nicht vergessen sollten. Im Gras lagen die beiden Hälften eines nackten jungen Frauenkörpers, der an der Taille sorgfältig in zwei Teile geschnitten war. Der Leichnam war grausam verstümmelt, das Opfer war 72 Stunden lang gefoltert worden. Anschließend war aus dem Körper alles Blut abgelassen, die Teile sorgfältig gesäubert, das Haar shamponiert, mit Henna gefärbt und frisiert worden.
Trotz der größten Verbrecherjagd in der Geschichte von L.A. wurde der Fall nie geklärt, der Mörder nie gefunden.
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Antonia Civetta wurde 1888 in Venezien geboren. Mit achtzehn wurde sie Spinnerin in einer Baumwollfabrik. Mit 19 Jahren bekam sie eine Tochter, die sie Franceschina nannte. Ein Jahr darauf heiratete sie einen Mann, der nicht der Kindsvater war, das Kind jedoch als seines anerkannte. Die Familie zog nach Basel, wo Antonia zwei weitere Kinder bekam und weiterhin ihre Arbeit in einer Fabrik fortsetzte. Sie war jedoch der schweren Fabrikarbeit und dem Haushalt nicht gewachsen. Sie versuchte der Misere zu entfliehen, indem sie sich mit anderen Männern abgab.
Eines Tages holte Antonia einen Arzt zu der nun dreijährigen Franceschina. Das Kind lag im Bett, weinte, wimmerte und preßte seine Hände auf den Leib. Der Arzt stellte bei der Untersuchung fest, daß das Kind aus der Scheide blutete. Am Abend bemerkte der Stiefvater, daß Franceschina auch Blut erbrach. Sie hatte Schaum vor dem Mund und wurde von Krämpfen geschüttelt. Am nächsten Morgen ließ der Arzt das Mädchen in eine Kinderklinik bringen, wo sie einen Tag später starb.
Die Große Wundschau erbrachte viele feine Stichwunden der Brustwand, des Herzens, der Leber, des Darms und der Scheide. Die Stichwunden waren drei bis vier Tage vor dem Tod entstanden und auf das vielfache Eindringen eines feinen, relativ langen nadelförmigen Werkzeug zurückzuführen. Nicht erklären konnten die Gerichtsmediziner, warum es keine Einstichstellen in der Körperhaut gab. Insgesamt wurden 72 Stichwunden festgestellt, im Herzen vier, in der Leber 22. Die Richtung der Stichkanäle deutete darauf hin, daß viele von einem einzigen Punkt aus geführt worden sein mußten.
Der Stiefvater schied als Tatverdächtiger bald aus. Nach wochenlangen zermürbenden Verhören gestand Franceschinas Mutter die Tat. Sie hatte eine Stricknadel spitz zugeschliffen, sie dem Mädchen durch die Scheide in das Körperinnere eingeführt, bis hinauf ins Herz gestochen und auf diese Weise die vielen Stiche auch in die anderen Organe zustande gebracht. Nicht bekannt ist, welche Strafe Antonia erhalten hat.
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1778 wurde in Huntington in Großbritannien drei Mädchen, acht, neun und zehn Jahre alt, der Prozeß gemacht. Sie hatten ein dreijähriges Mädchen getötet. Es hieß, die 'Art, in der sie die Tat begangen, bestand darin, daß sie drei Nadeln an ein Stockende befestigten, womit sie auf den Körper des Kindes einschlugen. Der Unterleib riß auf, was bald zu einer Nekrose (Absterben des Gewebes) führte, an der das Kind einige Tage litt, bevor es starb.' Die Mädchen wurden für doli incapax befunden und freigesprochen.
Besonders grausame Hinrichtungen
Zunächst möchte ich ein paar Worte zur Todesstrafe im allgemeinen verlieren. Ich bin absolut und unter allen Umständen gegen die Todesstrafe. Eine Hinrichtung ist in jedem Fall ein grausamer, barbarischer und unmenschlicher Akt. Die Todesstrafe ist eines zivilierten Staates zutiefst unwürdig. Es gibt kein einziges Argument für die Todesstrafe, von den vielen dagegen will ich nur drei anführen. Zum einen besteht immer die Möglichkeit eines Justizirrtums, eine vollzogene Hinrichtung ist durch nichts wieder rückgängig zu machen. Zum anderen besteht nicht nur keine abschreckende Wirkung, es ist sogar das Gegenteil der Fall. Außerdem ist die Todesstrafe diskrimierend, es werden wesentlich mehr arme, sozial schwache und rassisch benachteiligte zum Tode verurteilt als Angehörige aus anderen Schichten.
Interessanterweise sind fanatische Abtreibungsgegner und Anhänger der Todesstrafe meist dieselben Personen, ich überlasse es jedem, daraus seine Schlüsse zu ziehen.
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Margret Pole, Gräfin von Salisbury, gehörte einer englischen Adelsfamilie an, die sich weigerte, sich von der römisch-katholischen Kirche loszusagen, als Heinrich VIII. die englische Staatskirche gründete. Reginald Pole brachte 1536 in einem Schreiben an den König seine Mißbilligung zum Ausdruck und unternahm zwei diplomatische Missionen für den Papst. Nachdem ihr ätester Sohn, Lord Montague, hingerichtet worden war, wurde die 65jährige Margret 1539 in den Tower geworfen. Nach zwei schweren Jahren im Tower wurde sie mit der Nachricht geweckt, daß der König für denselben Morgen ihre Hinrichtung angeordnet hatte. Sie weigerte sich, ihren Kopf auf den Richtblock zu legen - er sei für Verräter bestimmt, sagte sie, und sie sei keiner. Dann lief sie den meisten Berichte zufolge kreuz und quer auf dem Hof umher, verfolgt von ihrem Henker. Augenzeugenberichten nach hackte er ihren Kopf und ihre Schulter fast in Stücke.
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Balthasar Gerardt verübte am 10. Juli 1584 ein Attentat auf Wilhelm von Oranien, Fürst der Niederlande und schoß ihn in die Brust. Bei seiner Festnahme gestand er die Tat sofort voller Stolz. Auf dem Delfter Marktplatz wurde er einer Reihe grausamer Strafmaßnahmen unterzogen. Die Hand, in der er die todbringende Schußwaffe gehalten hatte, wurde verbrannt. Andere Körperteile wurden angesengt, bis sich das Fleisch mit einer Zange abnehmen ließ. Nachdem man ihn gevierteilt und ausgeweidet hatte, schnitt man sein Herz heraus. Als letzte Demütigung wurde sein Kopf auf einen Pfahl gespießt und zur Schau gestellt.
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Im März 1831 raubte John Any Bird Bell, vierzehn Jahre alt, einen dreizehnjährigen Jungen aus, der für seinen Vater Geld einkassierte, und schnitt ihm anschließend die Kehle durch. Beim Prozeß in Maidstone, Großbritannien, wurde Bell nach einer zweiminütigen Beratung der Geschworenen, die dazu nicht einmal ihre Plätze verließen, für schuldig befunden. Die Jury empfahl eine Begnadigung zu lebenslanger Haft angesichts der erschreckenden Unwissenheit des Jungen und der barbarischen Erziehungsmethoden seiner Eltern. Der Richter behauptete, es sei seine unumgängliche Pflicht, die Todesstrafe zu verhängen. Bell wurde an einem Freitag verurteilt und am Montag morgen draußen vor dem Gefängnis von Maidstone gehängt. An die fünftausend Menschen hatten sich versammelt, um ihn sterben zu sehen. In jenem Jahr wurden in England zweiundfünfzig Menschen gehängt. Bell war das letzte Kind, das gehängt wurde.
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Anfang des 18. Jahrhunderts verurteilte ein Londoner Gericht Hannah Dagoe zum Tod durch den Strang, weil sie die Wohnung einer armen Witwe geplündert hatte. Die als kräftig und maskulin beschriebene Frau wurde am 4. Mai 1763 zum Hinrichtungsplatz gebracht. Als der Wagen dort eintraf, gelang es ihr, die Stricke, mit denen sie gefesselt war, zu lösen. Sie wehrte den Scharfrichter mit einem kräftigen Schlag ab und begann, sich auszuziehen. Die Kleidungsstücke warf sie in das johlende Publikum. Das ärgerte den Scharfrichter, da der Besitz der Verurteilten von Rechts wegen ihm gehörte. Er schaffte es zwar, der Ungebärdigen den Strick um den Hals zu legen, um die Hinrichtung jedoch wurde er betrogen: Sie sprang vom Wagen, brach sich das Genick und war sofort tot.
Chevalier Charles-Henri Sanson de Longval war ein feinsinniger, gebildeter Jüngling und wollte Arzt werden. Er hatte sein Medizinstudium im holländischen Leiden bereits begonnen, als sein Vater erkrankte und unfähig wurde, seinen Beruf weiter auszuüben. Charles-Henri mußte sein Studium abbrechen und das Amt seines Vaters übernehmen, um die Familie zu ernähren. Er wurde bekannt als »Monsieur de Paris« - der Henker von Paris.
Am 5. Jänner 1757 verübte François Damiens mit einem Taschenmesser ein Attentat auf den französischen König Ludwig XV. Obwohl er den König nicht nennenswert verletzt hatte, wurde er zu Tode verurteilt. Es war dies die erste Hinrichtung, an der der damals neunzehnjährige Charles-Henri teilnehmen mußte.
Bereits vor der Hinrichtung war Damiens gefoltert und seine Beine so zugerichtet worden, daß er nicht mehr gehen konnte. Die Hinrichtung begann damit, daß Gabriel Sanson, ein Onkel Charles-Henris, dem Urteilsspruch gemäß die Hand des Verurteilten, mit der er das Attentat ausgeführt hatte, mit einer Pfanne mit brennendem Schwefel verkohlte. Anschließend riß einer der Henkersknechte mit einer glühenden Zange Fleischstücke aus Armen, Brust, Bauch und Schenkeln des Unglücklichen. Nach jedem Riß legte er die Zange wieder ins Feuer und goß flüssiges Blei oder kochendes Harz in die Wunde. Abschließend sollte der Körper des Gequälten von vier kräftigen Pferden zerrissen werden. Nach dem dritten vergeblichen Versuch griff Charles-Henri zum ersten Mal in das Geschehen ein. Er durchschnitt die Sehnen Damiens an den Beinen und in den Achselhöhlen. Beim ersten Anrucken lösten sich beide Beine vom Rumpf, die Arme folgten, Damiens war endlich von seinem unmenschlichen Leiden erlöst.
Charles-Henri war nicht etwa sadistisch veranlagt, er hatte seine medizinischen Kenntnisse dazu benutzt, um die Todesqual des Verurteilten abzukürzen.
Später heiratete er später Marianne Jugier, eine Frau, die nicht aus Henkerskreisen stammte. Dies war außergewöhnlich, denn Henker waren in der Gesellschaft verfemt und geächtet und fanden Ehepartner nur unter ihresgleichen. Mariannes Vater Gaspard versuchte, durch eine Klage die Hochzeit zu verhindern, was ihm aber mißlang. Doch der Hochzeitstag sollte der unglücklichste Tag im Leben Charles-Henris werden, denn zwanzig Jahre später war genau an diesem Tag, dem 21. Jänner 1793, die Hinrichtung Ludwigs XVI von Frankreich angesetzt. Sogar die vorgesehene Todesstunde des Königs stimmte mit der Trauungsstunde überein. Charles-Henri weigerte sich, seinen König hinzurichten und verbarrikadierte sich in seinem Haus. Um das Leben seiner Frau, die er innigst liebte, zu retten, fügte er sich schließlich. Marianne wurde jedoch bei der Erstürmung des Hauses durch die Polizei, die nichts davon wußte, daß Charles-Henri das Haus bereits verlassen hatte, erschossen. Von da an lebte Charles-Henri nur noch für seine Rache, es war sein Ziel, Robespierre und die anderen Revolutionäre, die er für Mariannes Tod verantwortlich machte, hinzurichten. Wie man aus der Geschichte weiß, erfüllte sich sein Wunsch.
Charles-Henris bester Freund, der Anwalt Pierre de Breuville, wurde, wie viele andere während der französischen Revolution, zum Tode durch die Guillotine verurteilt. Durch eine Verkettung glücklicher Umstände und Zufälle gelang es Charles-Henri und seinen Helfern, Pierre zu retten. Der Anwalt war der einzige Mensch, der während der französischen Revolution nach einem ergangenem Urteil der Guillotine entkommen konnte.
Mehr als fünfzig Jahre nach der Hinrichtung Damiens' traf Charles-Henri Napoleon. Als er vom Kaiser gefragt wurde, ob er noch schlafen könne, nachdem er etwa dreieinhalbtausend Menschen hingerichtet hatte, antwortete er »Wenn die Kaiser und Könige und Diktatoren ruhig schlafen können, warum soll's nicht auch der Henker können?«
157 Jahre vor Damiens, am 10. Mai des Jahres 1610, war François Ravaillac bei seinem Anschlag erfolgreicher, er tötete Heinrich IV. von Frankreich mit zwei Messerstichen in die Seite. Ravaillac wurde am 27. Mai hingerichtet. Den Verlauf seiner Hinrichtung kann man sich genau so vorstellen wie bei Damiens, denn dessen Richter hatten das Urteil über Ravaillac beinahe wortwörtlich
FOLTER
Angesichts der vielfältigen Methoden, die sich das menschliche Gehirn ausgedacht hat, um Mitmenschen zu quälen, können an dieser Stelle nur wenige Beispiele exemplarisch angeführt werden. Der Texte stammt aus dem Buch Folter in Geschichte und Gegenwart von E. A. Rauter, Erstausgabe 1968, Nachdruck 1988, Verlag Vito von Eichborn GmbH&Co., Frankfurt am Main.
»Wer kann nach dieser Lektüre ruhig schlafen?« wird im Vorwort gefragt. Das Schrecklichste jedoch ist, daß die beschriebenen Grausamkeiten nicht etwa in grauer Vorzeit praktiziert wurden, nein, in jedem Moment werden Menschen gefoltert. Während Sie diese Zeilen lesen, werden Menschen ausgepeitscht, mit dem Kopf bis zur Beinahe-Erstickung in kaltes Wasser getaucht, Männern die Hoden zerschlagen, Frauen vergewaltigt, Menschen mit Elektroschocks gefoltert.
Baumverderber und Pflugräuber wurden in einigen Gegenden Deutschlands an einen Baum gefesselt, ihnen der Bauch aufgeschnitten und sie mit Geißelhieben um den Stamm getrieben, bis die Gedärme aus dem Leibe drangen und der Verbrecher tot zu Boden sank.
Wer einem Baum das Leben nahm, indem er ihm die Rinde abschälte, der sollte die Ausdärmung erdulden müssen. So viel Darm wurde ihm aus dem Leib gewunden, als nötig war, die beschädigte Baumstelle zuzudecken.
Blenden wurde meist mit einem glühenden Stab durchgeführt, es erfolgte kein Verletzen größerer Gefäße. Durch die Verwendung von glühenden Geräten kam es nur selten zu Infektionen.
Noch im siebzehnten Jahrhundert wurden häufig schwere Verstümmelungen als Strafen von den Gerichten verhängt. Angesichts des niedrigen Standes der Medizin überlebte nur ein Teil der Betroffenen den Vollzug dieser Strafen, das Ausstechen der Augen war fast immer eine Todesstrafe.
Bei der Feuertortur (Tormentum ignis) wurde der Gefolterte barfuß über glühende Kohlen getrieben oder in einen Bock gesteckt, wo unter die hervorragenden Füße Gefäße mit glühenden Kohlen gestellt wurden, oder er wurde auf eine Bank ausgestreckt gefesselt und ihm Metallbecken, in denen sich Glut befand, auf den Leib gesetzt.
In den doppelten Daumenstock oder das Mecklenburger Instrument wurden die Daumen und großen Zehen kreuzweise eingeschraubt, wodurch der Körper in stark gekrümmte Lage gebracht wurde, während man unter den Armen und Beinen eiserne Stäbe oder Stangen durchsteckte. In dieser Stellung zog man den Delinquenten an Stricken in die Höhe und ließ ihn so hängen. Dies war eine wunderliche Position.
Elektrische Folterungen werden überall in Vietnam angewandt, selbst im Kampfgebiet. Ein kleiner amerikanischer Feldgenerator, den man braucht, um Funkgeräte zu betreiben, wird für Folterzwecke modifiziert und wegen seiner Handlichkeit geschätzt. Dieses Gerät erzeugt eine genügend hohe Voltzahl, um starke, manchmal tödliche Schläge zu produzieren. In dem Maße wie die Zahl der US-Soldaten im Feld anstieg, gingen die amerikanischen Truppen vom bloßen Beraten bei einem solchen Verhör zu aktiver Teilnahme über.
»Avenida de la Felicidad«, »Straße der Glückseligkeit«, stand auf dem Schild am Eingang zu dem Keller, in dem sich die Folterzellen der »Escuela Mecánica«, der Hauptmarinebasis in Buenos Aires befanden. In den Zellen fand das statt, was die Offiziere verschärftes Verhör nannten. Die Zelle: ein Metallbett, auf das die Gefangenen nackt gefesselt wurden; ein kleines Tischchen und ein Elektroapparat darauf, mit dem die Stromstöße reguliert wurden; ein Sessel für den Verhöroffizier. Während der Folter wurden laute Musik oder Fußballreportagen abgespielt.
Sie (=Nuongs, chinesische Söldner aus Formosa) wollen den Draht immer für die Gefangenen, sagte der Junge. Das wissen Sie nicht? Sie nehmen sich einen Vietcong und lassen ihn die Hände an die Wangen halten. Dann nehmen sie diesen Draht und stoßen ihn einfach durch die eine Hand und durch die Wange und in seinen Mund. Dann ziehen sie den Draht durch die andere Wange raus und in seinen Mund. Dann ziehen sie den Draht durch die andere Wange raus und stecken ihn durch die andere Hand. Sie knoten jedes Ende um einen Stock. Nie gesehen, solche Gefangene? Sie sollten mal sehen, wie ruhig die Kerle da in dem Hubschrauber hocken, wenn wir sie so zusammengepackt haben.
Stark in Brauch war auch das Eintreiben von in Schwegel getränkten Spänen hinter den Fingernägeln, eine Prozedur, deren Schmerzen vermehrt wurden, indem man die vorstehenden Hölzchen anzündete und abbrennen ließ. Ein Mittel, das besonders in England sehr beliebt war, wo auch der gelehrte Narr und Hexenjäger König Jakob I. als Foltermittel das Abreißen der Fingernägel mit Schmiedezangen anordnete.
An einer Biegung der Allee kreuzten wir den Weg einer Bahre, die von zwei Männern getragen wurde. Was darauf lag und sich bewegte, war eine Art Paket blutigen Fleisches, eine Art von menschlichem Wesen, dessen Haut, in Riemen geschnitten, wie Lumpen auf der Erde nachschleifte. So unmöglich es war, in dieser häßlichen Wunde auch nur die geringste Spur von Menschlichem zu dentdecken, die dnenoch irgendwann einmal ein Mann gewesen war, so spürte man doch, wie durch ein Wunder, daß das, was da lag, noch immer atmete.
Die Vereinigten Staaten von Nordamerika haben zuerst auf dieser Welt bewußt durch Unfruchtbarmachung die Ausbreitung erbkranken Nachwuchses beeinflußt. Im Staate Michigan wurde ein nicht zum Gesetz erhobener Entwurf eingebracht; im Staate Indiana wurde zuerst ein Gesetz beschlossen, 9. 3. 1907. Viele nordamerikanische Staaten folgten.
1840 beträgt die durchschnittliche Lebensdauer der Arbeiter in Liverpool 15 Jahre. In Manchester sterben 57 Prozent der Arbeiterkinder vor dem fünften Jahr. Neun- bis Zehnjährige arbeiten nicht selten 24 bis 36 Stunden ununterbrochen. Sie werden nachts an die Arbeit getrieben und mit Peitschen wachgehalten. Noch 1860 ersucht man in öffentlichen Eingaben um eine Beschränkung der Arbeitszeit auf 18 Stunden. Kinder von drei und vier Jahren stehen bei der Spitzenfabrikation auf Stühlen. In den Strohflechtereien haben sie oft weniger Platz als ein Hund in seiner Hütte. In den Bergwerken kriechen Vier- und Fünfjährige mit Männern und Frauen halbnackt und nackt, an Ketten hängend, durch die zu engen, warmen Stollen.
Der Delinquent kniet mit in den Staub hinabgedrücktem Haupte, die angezogenen Oberschenkel gekreuzt; auf dem Rücken wird ihm ein Packsattel geschnallt, und ein Gehilfe des Scharfrichters nimmt auf diesem Platz, um zu verhindern, daß der Verurteilte sich bewege. Nachdem die Bahn hinreichend eingefettet ist, wird der Pfahl durch den Mastdarm fünfzig bis sechzig Zentimeter tief eingeführt. Das weitere Vordringen geschieht durch die Körperschwere. Da man wußte, daß ein spitzer Pfahl lebenswichtige Organe verletzen könnte, wählte man etwas abgestumpfte Pfähle, die Magen, Leber, Milz und so weiter beiseite schoben. Damit sie sich nicht auf den Pfahl stützen oder an ihn halten konnten, waren ihnen die Hände auf den Rücken gebunden, und durch ihr eigenes Körpergewicht bohrten sie sich das Holz immer tiefer in den Leib. Ein Detail war das häufig beobachtete Hinscheiden der Verurteilten, kurz, nachdem sie Wasser zu trinken bekommen hatten. Wollte man ihr Leiden abkürzen, so brauchte man ihnen nur einen Trank zu reichen.
Spanische Stiefel bestanden aus vier Eichenbrettern, die mit starken Stricken umwickelt wurden. Zwei dieser Bretter wurden an die innere Seite der Beine des Verbrechers gelegt, die anderen beiden an die äußere. Diese Bretter mit den Beinen dazwischen schnürte man fest zusammen, dergestalt, daß die inneren Bretter sich berürten, doch nicht so hermetisch geschlossen, daß man nicht von oben die Spitze eines Keiles hätte dazwischen klemmen können. Auf diesen Keil ward gehämmert, bis entweder die Beine in eine unerträgliche Presse kamen, oder die Bretter zersprangen und mit ihnen die Knochen des Beins. Eine gewöhnliche Folter bestand aus vier, eine außordentliche aus acht Keilen.
Auch diese Verzögerung war nicht ohne wissenschaftliche Berechnung. Das Fleisch der Beine sollte inzwischen durch die Pressung schwellen und sich inflammieren, damit es desto empfindlicher werde für den nachfolgenden Schmerz.
In amerikanischen Gefängnissen wurden Menschen förmlich zu Tode gepeitscht, wenn der geringste Fluchtverdacht bestand. Die Disziplin hielt man mit der Wasserkur aufrecht. Gefangene, die mit trotzigem Lachen zwanzig Peitschenhiebe auf ihr nacktes Gesäß ertragen konnten, brachen schnell zusammen, wenn die Aufseher ihnen Nase und Mund mit dem zu Erstickungserscheinungen führenden, aus einem Hochdruckschlauch kommenden Wasserstrahl bearbeiteten.
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TODESSTRAFE
Die Todesstrafe ist laut Brockhaus die schwerste der Kriminalstrafen, ihre Berechtigung und Zweckmäßigkeit wurde bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts im allgemeinen nicht bezweifelt. Manche Strafgesetzbücher sahen für die meisten schweren Verbrechen die oftmals durch einen grausamen Vollzug verschärfte Todesstrafe vor, daher läßt sie sich oft von der Folter nicht klar abgrenzen. Erst im Zuge der Aufklärung wurde sie in Frage gestellt.
In Deutschland (West) wurde die Todesstrafe 1949 abgeschafft, in Österreich 1968 (ich schäme mich als Österreicherin), in der Schweiz 1937 (im zivilen Bereich). Abschaffung in den meisten westlichen Staaten: Portugal 1867, Niederlande 1870, Norwegen 1905, Schweden 1921, Island 1928, Dänemark 1930, Italien 1944, Finnland 1949, Großbritannien 1969.
In den USA wurde die Todesstrafe 1972 abgeschafft und 1976 von 36 Bundesstaaten wieder eingeführt. Zwischen 1976 und und dem 31. Mai 1992 wurden in den USA 2588 Menschen zum Tode verurteilt und 174 Hinrichtungen durchgeführt, davon 48 allein in Texas. Der Bundesstaat mit den meisten zum Tod Verurteilten ist ebenfalls Texas. Die Delinquenten werden gehängt, erschossen, sterben auf dem elektrischen Stuhl, in Gaskammern oder durch Injektionen.
Als in den späten siebziger Jahren Hinrichtungen wieder eingeführt wurden, hatte eine neue Generation von Gefängnisdirektoren eine Sammlung von elektrischen Stühlen, Gaskammern und Galgen geerbt, die eher Musemsstücken glichen als Instrumenten moderner Rechtssprechung. Nur wenige Direktoren wußten, wie sie funktionierten, beziehungsweise ob sie überhaupt funktionierten. Die meisten elektrischen Stühle waren um die Jahrhundertwende von Häftlingen gebaut worden, und zwar nach Konstruktionsplänen, die bis ins Jahr 1890 zurückgingen. Die Gaskammern waren alt und undicht und für den Vollstrecker und die Zeugen nicht weniger bedrohlich als für die Todeskandidaten.
»Als jemand, der an die Todesstrafe, aber nicht an Folter glaubt, schlafe ich ruhig, weil ich weiß, daß als Resultat meiner Arbeit weniger Menschen gequält werden. Mir ist höchst unwohl, wenn der Staat etwas tut, das dem Hinzurichtenden Schmerz oder schwere Verletzungen zufügt.«
Fred Leuchter, Erzeuger von elektrischen Stühlen und Erfinder der Todes-Injektionsmaschine
Todesstrafe (nicht Todesfolter)
Fred Leuchters Motto
»Meine Injektionsmaschine wurde das erste Mal bei Tiny Mercer im Staate Missouri benutzt. Das war eine interessante Premiere, nicht nur für mich und die Maschine, sondern auch für den Staat Missouri, weil es seit Jahren die erste Hinrichtung war.
Fred Leuchters modulares Injektionssystem kostet 30.000$, ein Galgen 85.000$, die Gaskammer über 200.000$. Leuchters "Exekutionsmobil", eine fahrbare Exekutionseinrichtung mit Injektionsmaschine, stählerner Arrestzelle für den Häftling und separaten Zonen für die Zeugen, den Kaplan, die Gefängnisangestellten und das medizinische Personal kostet 100.000$.
Nur für 31 Cent elektrischer Strom ist nötig, um jemand auf dem Leuchter-Stuhl hinzurichten. Die Chemikalien für die Todesspritze kosten zwischen 600 und 700 Dollar, das für eine Exekution in der Gaskammer nötige Zyankali etwa 250 Dollar.
»Die Sache (gemeint ist die Hinrichtung mit der Todesspritze, M.G.) ist äußerst hygienisch. Ich glaube, man empfindet auch deswegen nachher nicht viel. Wenn man die Leute in einem Stuhl sieht, wie sie zucken, die ganzen Verdrehungen, die da passieren, und selbst wenn man in Filmen sieht, wie sie jemand aufhängen, dann macht das einen gewissen Eindruck. Aber dies hier ist so hygienisch. Der Mann schläft einfach ein. Mehr ist da nicht. Ganz plötzlich. Und wenn alles gesagt und getan ist, seufzt er einmal und ist weg.«
Gary Tune, Gefängnispfarrer
»Hier ist eine Administration, die versucht, die Sache so sauber wie möglich durchzuführen. Aber für mich ist es gleichgültig, wie sie es machen. Denn schließlich ist es doch so, daß man hingerichtet wird. Man kann keinen sauberen Mord begehen. Es ist unmöglich.«
Ein zum Tode Verurteilter
»Es wird schwer sein. Egal, wie der Ablauf sein wird, es wird wirklich hart sein.
…Aber ich glaube, die Leute unterstützen die Todesstrafe eigentlich deshalb, weil die Kriminalitätsrate so außer Kontrolle geraten ist. … Man kann nicht einfach weiter Leute dafür umbringen, daß sie andere Leute umgebracht habe.
…
Mein Eindruck ist, daß die Öffentlichkeit die Todestraktinsassen als Tiere ansieht. Und ich glaube, daß sie diese Vorstellung von den Medien und der Administration erhält.
…
Damit kommen wir zurück auf die Rassenfrage. Diskriminierung. Es kommt darauf an, ob du weiß bist, ob du schwarz bist, ob du Geld hast oder nicht. Es gibt in dieser Gesellschaft einen grundlegenden Unterschied zwischen Weißen und Schwarzen. … Und im Gerichtssaal ist es augenfälliger, weil die Schwarzen sich keine Anwälte leisten können.
…
Aus welchem Verwaltungsbezirk man herkommt. Wo man die Straftat begangen hat. Wer dein Staatsanwalt ist. … Vielleicht hat man Glück und unter seinen Geschworenen einen Schwarzen, der sich weigert, sich einfach glattweg weigert, dir ein Todesurteil zu verpassen. … Aber in neunzig Prozent der Fälle hat man eine Jury, die nur aus Weißen besteht, vor allem, wenn man schwarz ist. Und wenn du schwarz bist und dein Opfer war weiß, dann kannst du mit neunundneunzigerprozentiger Wahrscheinlichkeit damit rechnen, ein Todesurteil zu erhalten. Wenn du dagegen schwarz bist und das Opfer auch, dann stehen die Chancen fünfzig zu fünfzig.«
Ein zum Tode Verurteilter
»… daß all diese Individuen äußerst gefährlich sind. Sie haben Menschen umgebracht, viele von ihnen mehrere Menschen, und ich kann Ihnen versichern, daß sie, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gäbe, Sie oder mich umbringen würden. Vor allem, wenn sie glauben, daß sie dadurch die Freiheit erlangen können. Sie würden Sie oder mich sofort umbringen. Jeder von ihnen.«
Don Roper, Gefängnisbeamter
»Niemand weiß, was fü,r Empfindungen einem durchs Hirn gehen, während dieses Gift einem in die Venen fließt. Es gibt keine humane Art, Menschen zu töten. Es ist falsch.
…
Ich weiß gar nich, wie ich beschreiben soll, was die Leute tun, aber wenn sie im Begriff sind, einen umzubringen, dann scheinen sie einfach sehr, sehr nervös zu sein. … Aber gleichzeitig sind sie anscheinend auch begierig, es zu machen.
…
Ich erinnere mich, wie ich … ich weiß nicht, warum mir grad dieser eine Satz immer wieder einfiel, aber so war es: ›Die Sonne scheint, und ich kann sie sehen.‹ Denn ich hatte gewiß nicht erwartet, sie wiederzusehen. Es war ein fürchterliches Erlebnis.«
Ein zum Tode Verurteilter, der drei Stunden vor seiner Hinrichtung einen Aufschub erhielt
Wieviel kaltblütiger kann ein Mord denn noch sein? Ihr plant das Jahre im voraus.
Ein zum Tode Verurteilter
Quellen:
E. A. Rauter, Folter in Geschichte und Gegenwart. Eichborn Verlag, Frankfurt 1988.
Stephen Trombley, Todesstrafe. Rowohlt Verlag, Hamburg 1993.
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ELETROKUTION
Elektrokution (lat./griech.): Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl.
Man lege an den zu Tötenden eine Hochspannung von 100.000 Volt bei 100 Ampère an - er wird sekundenschnell sterben. Doch für den Vollzug der Todesstrafe gilt: Die Hinrichtung muß mitanzusehen sein! Bei dem blitzschnellen Verfahren würde der Körper des Delinquenten in einem Flammenbogen aufgehen und im elektrischen Stuhl als verkohltes Etwas zurückbleiben. Da man das nicht in Kauf nehmen kann, muß man weniger hochgespannte Stomstöße verwenden. Einen Menschen mit relativ niedrigen Spannungen, die seinen Körper nicht verunstalten, schnell und sicher zu töten, ist sehr schwierig.
»Auch wurden die Stromspannung und die Stromstärke nach Wissen des Verfassers nie amtlich ermittelt. Aber die bekannte letale Wirkung eines elektromotorischen Drucks von 1600 Volt und darüber, welche durch nachfolgende Exekutionen und durch Todesfälle infolge zufälligen Kontaktes mit stromführenden elektrischen Dähten nachgewiesen wurde, … berechtig zu dem Schluß, daß kein Mensch überlebt, wenn ein Wechselstrom von mehr als 1500 Volt auch nur 20 Sekunden lang durch seinen Körper hindurchfließt, vorausgesetzt, der Kontakt ist einwandfrei.«
Dr. Carlos F. MacDonald, Spezialist für Geisteskrankheiten, Augenzeuge der ersten Hinrichtung eines Menschen auf dem elektrischen Stuhl am 6. August 1890.
»Das heutige Geschehen hat mich zu der Überzeugung gebracht, daß das elektrische Hinrichtungsverfahren keineswegs als kultureller Fortschritt zu betrachten ist. Die Guillotine ist besser als der Galgen. Der Galgen ist besser als die elektrische Exekution.«
Dr. E.C. Spitzka, Spezialist für Geisteskrankheiten, Augenzeuge der ersten Hinrichtung eines Menschen auf dem elektrischen Stuhl am 6. August 1890.
»Bei der Konstruktion eines Elektro-Exekutionssystems sind wenige, aber sehr wichtige Faktoren zu beachten: Spannung, Stromstärke, Verbindungen, Dauer und Anzahl der elektrischen Anwendungen (Stromstöße).«
Aus der Einleitung des Bedienungshandbuches für Fred Leuchters Modulares Elektro-Exekutionssystem
»Spannungen, welche bei Sättigung unter 2000 Volt Wechselspannung abfallen, können den Herztod nicht garantieren und sind daher für Elektro-Exekutionen nicht geeignet, da sie der Person vor ihrem Tod unnötige Verletzungen zufügen können. Folge der Nichtbeachtung dieser Grundvoraussetzungen können Schmerzen und das Nichteintreten des Herztods sein, so daß die Person gehirntot im Stuhl zurückbleibt.«
Fred Leuchter, Konstrukteur und Hersteller von Exekutionssystemen
»Bei der Elektro-Exekution sind zwei (2) Faktoren zu beachten: das bewußte und das autonome Nervensystem. Spannungen von mehr als 1500 Volt Wechselspannung sind im allgemeinen ausreichend, um das bewußte Nervensystem zu zerstören, das Schmerzempfinden und Denkfähigkeit steuert. Bewußtlosigkeit tritt im allgemeinen in 4,16 Tausendstelsekunden ein, das ist 1/240 einer Sekunde. Das ist vierundzwanzigmal (24) schneller, als das bewußte Nervensystem der Person Schmerzen registrieren kann.«
Fred Leuchter, Konstrukteur und Hersteller von Exekutionssystemen
Alle elektrischen Stühle in den Vereinigten Staaten, außer den von Leuchter gebauten, haben schwere Ledergurte, um den Häftling festzuhalten. Diese Gurte lassen sich vom Hinrichtungsteam oft nur mit Mühe schließen, vor allem, wenn der Gefangene Widerstand leistet. Die Gurte sind außerdem für den Gefangenen unbequem bis schmerzhaft (die Autopsie ergibt in der Regel Gesichtsquetschungen und sogar Fleischwunden). Nach der Hinrichtung ist es für das Team oft abstoßend, den Toten aus dem elektrischen Stuhl herauszuschaffen, weil sie ihn herausziehen und -zerren müssen. Durch die schweren Verbrennungen an Kopf und Beinen finden sich dort immer Eiterblasen, und in manchen Fällen löst sich bei Berührung das »gesottene« Fleisch von den Knochen.
»Wenn man den Körper eines Menschen mit Strom überlädt und über sechs Ampere hinauskommt – dann wird er bei lebendigem Leib gesotten. Es ist wie bei einem zu lang gekochten Suppenhuhn. Wenn sie ihn am Arm packen, haben Sie das Fleisch in der Hand. Das heißt nicht, daß der Betreffende etwas davon spürt. Aber es ist optisch einfach nicht das Richtige. Der Staat übergibt die Reste normalerweise der Familie der Person, damit sie begraben werden können. Eine Leiche herauszugeben, die gesotten wurde, wäre geschmacklos.«
Fred Leuchter, Konstrukteur und Hersteller von Exekutionssystemen
Bei der Elektrokution ist außer der Fesselung noch das Aufschlitzen des rechten Hosenbeins erforderlich, bei Frauen das Herabrollen des Strumpfes.
Es kommt vor, daß der Delinquent sich beim elektrischen Schlag mit furchtbarer Wucht gegen die Riemen wirft. Was man vom Gesicht sehen kann, vom Mund bis zur Kehle, wird weinrot. Manchmal erhebt sich eine kleine Rauchfahne vom Scheitel des Kopfes, und mit ihr kommt der Geruch des Verbrannten.
Während der Hinrichtung steigt die Temperatur in den Kontaktelektroden so an, daß Kupfer geschmolzen würde. Im Gehirn des Delinquenten erreicht sie einen Grad, der an den kochenden Wassers heranreicht.
Bei der elektrischen Hinrichtung ist es eine Art Haube, die das Gesicht wie der Schutzkorb, den amerikanische Footballspieler aufsetzen, verbirgt und die Stimme dämpft oder erstickt. Gleichzeitig ist die Maske mit einer Elektrode verbunden. Sie ist aus schwarzem Leder. Ihretwegen müssen Brillen abgenommen, können Zigaretten nicht bis zum letzten Augenblick geraucht werden.
Quellen:
E. A. Rauter, Folter in Geschichte und Gegenwart. Eichborn Verlag, Frankfurt 1988.
Stephen Trombley, Todesstrafe. Rowohlt Verlag, Hamburg 1993.
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GASKAMMER (U.S. Vollzug)
Hier sind nicht die Gaskammern in Auschwitz gemeint, sondern diejenigen, in denen im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten noch immer Menschen getötet werden. Doch nicht nur der Name ist der gleiche wie für die Massenvernichtungsmaschinerie, auch das zum Töten verwendete Gas. Vielleicht sollte uns das doch zu denken geben.
Die folgenden Aussagen, Meinungen und Texte zum Thema Gaskammer gebe ich ohne Kommentar meinerseits wieder, weil ich glaube, daß sie unkommentiert den Wahnsinn und die Absurdität dieser Hinrichtungsmethode am deutlichsten dokumentieren.
Blausäure (Cyanwasserstoff, Cyanwasserstoffsäure): chem. Formel HCN. Leichtflüchtige, brennbare Flüssigkeit, schwach stechend riechend. In Mengen von 0.06g an eingeatmet ein nahezu momentan wirkendes tödliches Gift, das das Atmungsferment blockiert und dadurch »innere Erstickung« hervorruft.
Die Gaskammer wurde 1924 von D.A. Turner erfunden, einem Major im Medizinischen Korps der US Army. Turner war von den Wirkungen des Gaskriegs im Ersten Weltkrieg ausgegangen, wo mit Blausäure, Zyanid, Zyanwasserstoff oder Zyklon B gefüllte Granaten verwendet worden waren.
Die Gaskammer ist eine Gemeinschaftsleistung von Naturwissenschaft und Technik. Der Giftgastod steht auf der Höhe unserer Zeit, seine Sense ist Zyankali, ein Salz der Blausäure. Taucht man das Salz in eine Säure, in verdünnte Schwefelsäure etwa, spaltet sich ein angenehm duftendes, tödliches Gas ab, Blausäuregas.
1938 kostete eine Gaskammer bereits 5016 Dollar, der Einbau weitere 10.000 Dollar. Die Gebrauchsanweisung ist 25 Seiten stark und enthält allein 25 Vorschriften für technische Maßnahmen. Vom Fabrikanten mitgeliefert werden Trichter, Gummihandschuhe, Meßgeräte, Säurepumpen, Gasmasken, Watte, Stahlketten, Handtücher, Seife, Zangen, Scheren und Sicherungen. Dazu kommen die erforderlichen Chemikalien.
Die meisten Gaskammern sind achteckig und bestehen aus Stahl. Glasscheiben in den Wänden werden durch luftdichte Abdichtung gesichert. Der Verurteilte wird auf einem Metallstuhl mit perforiertem Sitz festgeschnallt. Ein Stethoskop wird auf seiner Brust befestigt, von dem aus ein Kabel nach außen läuft, so daß der Arzt draußen den Tod feststellen kann. Unter dem Stuhl befindet sich ein Becken, und darüber hängt an einem Haken, den der Henker über einen Hebel bedienen kann, ein Gazebeutel mit einem Pfund Zyankalikristallen oder einer entsprechenden Anzahl Zyankalitabletten. Der Vollstrecker bedient auch eine Zuleitung, über die Schwefelsäure in das Becken unter dem Stuhl geleitet wird. Sobald die Säure das Becken gefüllt hat, wird der Gazebeutel mit dem Zyankali herabgelassen. Dadurch wird eine chemische Reaktion ausgelöst, bei der langsam das Giftgas frei wird.
Um den Tod so rasch und schmerzlos wie möglich herbeizuführen, wird der Verurteilte angewiesen, so tief wie möglich einzuatmen, wenn er sieht, daß der Direktor das Zeichen zur Hinrichtung gibt. Das geschieht wenige Sekunden nach der Verbindung der beiden chemischen Substanzen. Ohne tiefes Inhalieren würde der Zustand der Bewußtlosigkeit erst zu einem späteren Zeitpunkt eintreten, man hätte mit Erstickungsanfällen des Verurteilten zu rechnen.
Bei Gashinrichtungen gibt es einen Rest von Blausäure, der in der Kammer zurückbleibt, auf den Wänden, dem Boden und der Decke – und auf dem Körper und in den Kleidern des Hingerichteten –, mit dem die Hinrichtungsbeamten irgenwie fertig werden müssen.
Der wahrscheinlich gefährlichste Teil einer Gashinrichtung besteht darin, die Leiche aus der Kammer zu entfernen. Fünfzehn bis zwanzig Minuten nach Feststellung des Todes wird die Kammer gelüftet, damit soviel Gas wie möglich abzieht. Dann muß sie mit Ammoniak ausgesprüht werden, um das verbleibende Gas zu neutralisieren.
Nachdem man die Leiche mit Ammoniak oder Bleiche abgewaschen hat, entfernen die Leuten aus dem Hinrichtungsteam die Kleider des Häftlings, die dann weggebracht und verbrannt werden. Danach wird der Tote in einen Leichensack gesteckt und zu einem wartenden Ambulanzwagen gebracht, der ihn zu einer Begräbnisstätte nach Wahl der Angehörigen bringt oder, wenn niemand Anspruch auf die Leiche erhebt, zu einer lokalen Einrichtung, wo er ein Armenbegräbnis erhält. Die Gaskammer ist erst wieder sicher, wenn jeder Zentimeter mit Chlorbleiche abgewaschen worden ist.
»Man geht rein. Der Häftling muß vollständig mit Chlorbleiche oder mit Ammoniak abgewaschen werden. Das Gift wird direkt durch seine Haut ausgeschieden. Und wenn man die Leiche einem Leichenbestatter geben würde, würde man den Leichenbestatter umbringen. Man muß reingehen, man muß die Leiche vollständig abwaschen. Man muß alle Kleider abnehmen, die sie anhatte.«
Fred Leuchter
»Eine von den Sachen, die Zyanidgas tut, es geht in die Poren deiner Haut. Du spritzt die Leiche mit einem Schlauch ab. Man muß Gummihandschuhe verwenden, und man spritzt die Leiche mit dem Schlauch ab, um sie zu dekontaminieren, bevor man irgend etwas macht.«
Bill Armontrout, Gefängnisdirektor, »Veteran der Gashinrichtungen«
Zwischen 1938, als die Gaskammer eingeführt wurde, und 1965, als die letzte Person im »Tank« starb, wurden im Staatsgefängnis von Missouri neunundreißig Menschen in der Gaskammer hingerichtet.
Quellen:
E. A. Rauter, Folter in Geschichte und Gegenwart. Eichborn Verlag, Frankfurt 1988.
Stephen Trombley, Todesstrafe. Rowohlt Verlag, Hamburg 1993.
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Hinrichtungsmethoden
A bis Z
Ausdärmen, Ausweiden, Zerstückeln
Auszug aus der 'Carolina', der 'Peinlichen Gerichtsordnung' Karls V. von 1532:
'Es wird dem Delinquenten von des Scharfrichters Knechten erstlich mit einem großen, dazu bereiteten Messer ... die Brust gleich herunter von vorn aufgeschnitten, die Rippen herumgebrochen und herumgelegt, sodann das Eingeweide samt dem Herzen, Lunge und Leber, auch alles, was im Leibe ist, herausgenommen und in die Erde verscharret, anbei wohl dem armen Sünder vorhero aufs Maul geschmissen.
Nach diesem wird derselbe auf einem Tisch, Bank oder Klotz gelegt, und ihm mit einem besonderem Beil erslich der Kopf abgehauen, nach diesem aber der Leib durch sohanes Beil in vier Teile zerhauen, welche sämtlich, neben dem Kopfe ... an den Straßen aufgenagelt werden.'
Elektrischer Stuhl
Der Elektrische Stuhl ist der Versuch einer technikgläubigen Zeit, Hinrichtungsmethoden zu 'modernisieren' und zu 'humanisieren' - sofern dies überhaupt möglich ist.
Erstmalig wurde der elektrische Stuhl im August 1890 im Staat New York eingesetzt.
Der Verurteilte muß sich zur Vollstreckung auf einen hölzernen Stuhl setzen, auf dem er mit acht Lederriemen festgeschnallt wird. Dann werden ihm die Augen verklebt, damit ihm diese nicht aus den Höhlen treten. Auf das entblößte Bein wird eine Elektrode in Form einer Kupferplatte angebracht. Die zweite Elektrode wird dem Delinquenten in Form eines Kupferhelmes aufgesetzt. Beide Elektroden sind mit einem Stromgeber verbunden. Nach einem Zeichen des Gefängnisdirektors legt der Henker den Schalthebel um und ein Stromstoß von 2000 Volt jagt durch den Körper des Todeskandidaten.
Nach 50 Sekunden wird die Spannung auf fünfhundert Volt zurückgenommen um anschließend wieder zweimal auf 2000 Volt erhöht zu werden. Die ganze Prozedur dauert etwa drei Minuten. Anschließend wird das Opfer zur Autopsie in einen Nebenraum gebracht.
Von einer humanen Hinrichtungsmethode kann hier sicherlich nicht die Rede sein. Oftmals dauert der Todeskampf mehrere Minuten. Bei einigen Hingerichteten trat der Tod erst im zweiten oder dritten Anlauf ein.
William Vandiver beispielsweise wurde im Oktober 1985 ganze 17 Minuten lang hingerichtet, erst nach 17 Minuten und fünf Stromstößen a 2000 Volt trat der Tod ein.
Der Gerichtsmediziner Ingo Wirth schildert den Hergang einer Exekution:
'Wenn der Verurteilte unter Strom steht, zerfließen seine Augäpfel in denn Höhlen oder quellen heraus. Die Herzkammern flimmern, manchmal bleibt das Herz auch sofort stehen. Die Atemmmuskulatur wird gelähmt. Im Gehirn kommt es zu Blutungen, es weicht stellenweise auf. Aus dem Körper steigt Rauch und schlagen Funken, manchmal lodern auch kleine Flammen, die die Haare in Brand setzen. Der Verurteilte kann Exkremente, Sperma und Speichel verlieren. Vereinzelt findet sich bei der Leichenöffnung Speisereste in der Luftröhre, weil erbrochener Speisebrei eingeatmet wurde. Die inneren Organe werden so heiß, dass sich der Gerichtsmediziner an ihnen die Finger verbrennen würde, wenn er die Leiche direkt nach der Hinrichtung öffnet.
Die 'Illustrirte Zeitung' berichtete nach der ersten Hinrichtung am 6. August 1890:
'Der Schilderung von Augenzeugen zufolge bot die Hinrichtung selbst ein wahrhaft gräßliches Schauspiel dar. Nach dem ersten elektrischen Schlage versteifte sich der Körper, und die anwesenden Ärzte erklärten, daß der Tod eingetreten sei, ... als sich Lebenszeichen bemerkbar machten. Der elektrische Strom wurde daher von neuem geschlossen ... Erst nach der dritten, vier Minuten langen Anwendung des Stromes erfolgte der Tod ... In der amerikanischen Presse haben diese Ergebnisse der neuen elektrischen Hinrichtungsmethode einen solchen Sturm der Entrüstung hervorgerufen, daß die Wiederabschaffung derselben wohl außer Zweifel steht.'
Hier irrte die 'Illustrirte Zeitung'.
Enthauptung
Die Enthauptung nimmt unter den Hinrichtungsarten eine Sonderstellung ein, da es sich um eine Methode 'der blutigen Hand' handelt. Im Gegensatz zu den in der Vorzeit populären Hinrichtungen 'zur gesamten Hand' wird hier der Tod durch eine einzige Person, dem Henker, herbeigeführt.
Im alten Rom war das Beil das bevorzugte Instrument zur Enthauptung, im Mittelalter setzte sich nach und nach das Schwert durch.
Enthauptet zu werden war in der Regel Adeligen und hohen Bürgern vorbehalten. Die Hinrichtung wurde dabei wie ein öffentliches Schauspiel inszeniert. Im Gegensatz zum Galgen befand sich der Richtplatz im Herzen der Stadt, meist auf dem Marktplatz, wo zahlreiche Schaulustige zusammenströmen konnten. Trommler, Pfeifer und Trompeter sorgten für das 'Rahmenprogramm'.
Der Delinquent betrat das Blutgerüst, legte seine Oberbekleidung ab, kniete vor einem Sandhaufen nieder und begann zu beten. Im Anschluß fesselten ihm die Henkersknechte die Hände auf dem Rücken und schnitten ihm die Nackenhaare. Der Richter und sein Henker standen noch Abseits und sahen dabei zu.
Nach dieser Prozedur betrat dann auch der Henker das Blutgerüst, stellte sich hinter dem Verurteilten und legte seinen Mantel ab, unter dem sich das Schwert verbarg. Von dem Opfer wurde erwartet, daß er seinen Kopf aufrecht hielt. War er dazu nicht mehr in der Lage, wurde er von den Henkersknechten an den Haaren hochgehalten.
Nachdem der Henker zugeschlagen hatte, präsentierte er den an den Haaren hochgehaltenen Kopf der Menge und fragte den Richter, ob er wohl gerichtet habe. Der Richter bejahte diese Frage und sprach damit den Henker von der Blutschuld frei.
Ursprünglich wurde der Kopf danach noch - als Relikt eines alten Opferrituales - auf eine Stange gesteckt.
Diese Hinrichtungsart ging aber nicht immer ohne Pannen von statten. Oftmals wollte der Kopf nicht beim ersten Schlag rollen und der Henker mußte mehrfach zuschlagen. Daher wurde seit der französischen Revolution das Fallbeil eingesetzt.
Erschießen
Die Erschießung ist eine typische Hinrichtung zur 'gesamten Hand', d.h. eine Gemeinschaft muß sich an der Durchführung beteiligen. Auf diese Weise kann die Blutschuld auf alle Teilnehmer verteilt werden. Oft wird ein Gewehr nur mit Platzpatronen geladen, damit sich jedes Mitglied des Erschießungskommandos einreden kann, dass sein Schuß vielleicht nicht der tödliche gewesen sei.
Ertränken
Das Ertränken ('Säcken') war eine typische Frauenstrafe, da man die Wassergeister, denen das Opfer übergeben werden sollte, für weiblich hielt.
Die Verurteilte wurde entkleidet und gefesselt ins Wasser gestoßen und mit langen Stangen nach unten gedrückt. Der anschließende Todeskampf dauerte bis zu drei Minuten. Die wichtigste Voraussetzung war ein fließendes Gewässer, da man davon ausging, daß nur fließendes Wasser die Übeltäterin und deren befleckte Ausstrahlung mitnahm.
Bei den alten Römern wurde die Verurteilte zusammen mit einem Affen, einer Schlange, einem Hahn und einer Katze in einen Sack gesteckt. Diesen Tieren kam eine magische Bedeutung zuteil, die heute vergessen ist. Dieses römische Ritual wurde später in Deutschland übernommen. Da es jedoch schwierig war, Affen oder Schlangen aufzutreiben, wurden nur Bilder der Tiere in den Sack gesteckt.
Opfer dieser Hinrichtungsmethode wurden hauptsächlich Mörderinnen, insbesondere Kindsmörderinnen und Giftmischerinnen. Das 'Säcken' wurde endgültig von Friedrich dem Großen abgeschafft.
Erwürgen
Bei dieser Hinrichtungsart wird der Delinquent an einem Pfahl gebunden. Der Henker legt ihm eine Eisenklammer, die Garotte, an und zieht die Schraube zu, bis sein Opfer erstickt. Diese qualvolle Methode wurde u.a. in Spanien bis Anfang der 70er Jahre angewandt. Überlebende bezeichnen diese Tötungsart als besonders grausam, sie erlitten Todesangst und Erstickungsnot.
Felsensturz
Durch den Sturz von einer steilen, hohen Felsenklippe (in Rom der Tarpejischer Felsen) soll der Verurteilte den Unterweltgöttern übergeben werden.
Im alten Rom war diese Methode nur freien Bürgern vorbehalten und wurde vorwiegend auf Hochverräter angewandt. Vor dem eigentlichen Sturz wurden die Delinquenten noch ausgepeitscht, um das Übel aus ihnen auszutreiben.
Gehenkt, Geschleift und Gevierteilt
Bei dieser als 'göttliche Schlachterei' bezeichneten, entsetzlichen Hinrichtungsform wurde das Opfer gehenkt, von seinen Eingeweiden befreit und gevierteilt. Die Viertel wurden nach Norden, Süden, Osten und Westen der Stadt gesandt und in ungeweihtem Boden begraben.
Gibbet Irons
Nach dem Tod am Galgen wurden Straßenräuber und Räuber in Eisenkäfige gesteckt und vermoderten dort als Warnung an andere.
Guillotine
"Der Mechanismus wirkt wie ein Blitz, der Kopf rollt, der Mensch ist nicht mehr." (Dr. Guillotin)
Obwohl er sie nicht erfunden hatte, wurde die Guillotine wurde nach dem französischen Arzt Joseph Ignace Guillotin benannt. Dieser hatte 1789 angesichts häufiger Pannen bei den Hinrichtungen durch das Schwert vor der Nationalversammlung eine schnelle, schmerzlose Tötungsart gefordert. Der Verbrecher, so Dr. Guillotin, soll enthauptet werden; das soll ausschließlich mittels einer mechanischen Vorrichtung geschehen.
Diese Vorrichtung soll aus zwei aufrecht stehenden Pfosten bestehen, welche an der Innenseite gerillt und an der Spitze durch einen Querbalken verbunden sind. Eine scharfe, in den Rillen laufende, halbmondförmige Klinge wird durch ein Seil an der Spitze der Maschine befestigt. Wird das Seil gelöst, durchtrennt die Maschine den Hals des Delinquenten, der auf einem Brett am Boden der Guillotine festgebunden wurde.
"Sie spüren nicht den leisesten Schmerz, höchstens einen ganz kurzen Hauch über den Nacken"
(Dr. Guillotin)
Anfangs erntete er nur Gelächter. Erst nach mehreren vergeblichen Anläufen wurde am 3. Juni 1791 deren Einführung durch die Nationalversammlung beschlossen. Neun Monate später stellte der hochverschuldete Staat sieben Millionen Livres zum Bau der Guillotine zur Verfügung. Nachdem das Gerät im Frühjahr 1792 an zwei Leichen ausprobiert worden war, wurde der Raubmörder Pelletier das erste Opfer dieser Köpfungsmaschine.
Ihre Berühmtheit erlangte die Guillotine durch ihren exzessiven Einsatz im Laufe der französischen Revolution. In den Jahren 1793-94 fiel das Fallbeil bis zu sechzigmal am Tag. Einen traurigen Rekord mit 200 Hinrichtungen an einem Tag hält die Stadt Toulon. Insgesamt forderte die Guillotine während der Revolution 40.000 Menschenleben.
Das prominenteste Opfer war Ludwig XVI. Er starb 9 Monate nachdem er die Guillotine eigenhändig verbessert hatte, indem er das halbmondförmige Fallbeil durch ein schräges ersetzte.
Als Richtplätze dienten große Plätze in den Städten, die Publikumsaufmärsche erlaubten. Nach vollzogener Hinrichtung wurde der Menge der Kopf gezeigt, da der eigentliche Tötungsvorgang - das Fallen der Schneide - aufgrund der hohen Geschwindigkeit kaum sichtbar war. Zeitzeugen berichteten von Strömen von Blut, die die Luft verpesteten.
Seit der Einführung der Guillotine streiten sich Ärzte und Wissenschaftler, ob der abgetrennte Kopf sofort das Bewußtsein verliert oder noch eine Weile weiterlebt. Zeitgenössische Beobachtungen berichten von mimischen Bewegungen oder Sprechversuchen der abgetrennten Schädel. Der Kopf der Charlotte Corday, welche den Gewalt predigenden Revolutionär Marat erstochen hatte, soll sogar rot angelaufen sein, nachdem sie von dem Henkersknecht vor den Augen der Menge geohrfeigt wurde.
Kritiker hielten die Guillotine für die grausamste Hinrichtungsart, da der abgetrennte Kopf seine eigene Hinrichtung beobachten könne. Der Pariser Chirurg Prof. Sue sagte 1795 aus, das mehrere französische und ausländische Beobachter überzeugt sind, daß der Guillotine-Tod wegen seiner Gewaltsamkeit und Dauer einer der schrecklichsten sei.
Der Arzt Johannes Wendt beobachtete bei Versuchen mit den Köpfen Enthaupteter, dass diese die Augenlider schlossen, wenn er seine Hand auf die Augen zuschnellen ließ oder den Kopf mit den Augen ins grelle Sonnenlicht hielt. Der französische Arzt Beaurieux schrieb 1905, daß ein Kopf kurz nach seiner Hinrichtung die Augen öffnete, nachdem er ihn mit seinem Namen angesprochen hatte.
Die heutige Wissenschaft geht davon aus, dass 3 Minuten nach der Enthauptung die Großhirnzellen sterben und nach etwa 8 Minuten der individuelle Tod eintritt. Allerdings verliert der Hingerichtete innerhalb von 10 Sekunden nach Fall des Beiles das Bewußtsein und freigesetzte Substanzen, welche die Nervenenden besetzen, verhindern jegliches Schmerzempfinden.
Allerdings ist diese Meinung nicht einhellig. Der Neurologe Prof. Kornhuber hält ein bewußtes Empfinden des abgetrennten Schädels für durchaus glaubhaft, da der Hirntod nicht von einer Sekunde auf die andere eintrete sondern erst nach einem gewissen Zeitraum, der bis zu einer Minute dauern kann. Durch die Unterbrechung der Blutzufuhr und die Durchtrennung des Rückenmarks seien zwar der Tastsinn und die Motorik unterbrochen, dennoch seien viele Hirnfunktionen noch intakt, wie etwa die Augen- u. Hörnerven.
Die Köpfungsmaschinen gab es allerdings schon lange vor Dr. Guillotin. Ähnliche Fallbeile gab es schon im alten Persien und im deutschen Mittelalter, wo man diese Instrumente als 'Diele' oder 'Hobel' kannte.
Hängen
Gehängt zu werden bedeutet einen langsamen Tod zu erleiden, der durch die Kompression der Blutgefäße im Hals oder durch die Behinderung der Atmung eintritt.
Es kam nicht selten vor, das die Gehängten nach der Abnahme vom Galgen wieder zum Leben erwachten. 1705 hing in England ein Mann bereits seit 15 Minuten am Galgen, als ein Bote mit seinem Begnadigungsschreiben eintraf. Man schnitt ihn hastig ab und ließ ihn zur Ader. Er kam wieder zu Bewußtsein und erholte sich vollständig. Und eine 1650 in Oxford gehängte Kindsmörderin kam wieder zu Bewußtsein, als man sie nach einer halben Stunde abnahm, um sie zu sezieren.
Um dies zu verhindern, führte man in England den 'langen Fall' ein. Der Verurteilte fiel dabei durch eine Falltür. Durch den Fall brach entweder das Genick oder der Delinquent wurde innerhalb von Sekunden bewußtlos, da die Blutversorgung schlagartig unterbrochen wurde. Dies bedeutete aber nicht in jedem Fall eine Erleichterung der Qualen für den Angeklagten. Denn war der Körper zu schwer, riß auch schon mal der Kopf ab; war der Körper hingegen zu leicht, wurde das Genick nur verrenkt, was einen noch qualvolleren Tod bedeutete.
Ursprünglich wurde gehängt, indem man dem Delinquenten eine Schlinge um den Körper band und ihn den Naturgewalten auslieferte. Die Leichname mußten dabei so lange hängen, bis sie sich aufgelöst hatten.
Die Germanen beispielsweise glaubten, das Wotan, der Sturmgott, sich so seine Opfer hole. Pickten Raben, die heiligen Vögel des Wotan, an dem Gehängten, so galt das als Zeichen, das das Opfer angenommen wurde. Gehängt wurde nur an Eichen, den heiligen Bäumen Wotans.
Eine besondere Variante des Hängens war, dem Verurteilten ein Seil um den Knöchel zu binden und ihn mit dem Kopf nach unten zu hängen. Die Chronik von Schaffhausen berichtet von einem Mann, der 1585 drei Tage so an einem Galgen hing und dabei mit Frau und Kind sprach. In Frankfurt überlebte ein so aufgehängter sogar sieben Tage.
Eine weitere Steigerung bestand darin, einen lebenden Hund links und rechts neben den Verurteilten an den Hinterpfoten aufgehängen. Die leidenden Tiere verbissen sich in den Angeklagten.
Hara-kiri
Hara-Kiri, eigentlich bekannt als zeremonieller Selbstmord, wurde oftmals auch als 'indirekte' Hinrichtungsform eingesetzt. Der zu Tode verurteilte Edelmann erhielt von seinem Kaiser (oder Mikado) ein Schreiben, aus dem hervorging, dass sein Tod erwünscht sei. Meist lag diesem Schreiben ein reich mit Ornamenten geschmückter Dolch bei. In dem Schreiben wurde dem Angeklagten noch ein paar Tage zugesprochen, um seinen Tod vorzubereiten. Zu diesem Zweck errichtete er im Tempel oder in seinem Haus einen mit roten Teppichen belegten Podest. Am Tage der Hinrichtung nahm der in zeremoniellen Gewändern gekleidete Angeklagte, begleitet von einigen Freunden und Beamten, auf dem Podest seinen Platz ein. Dort kniete er nieder und betete. Dann nahm er den Dolch, gab öffentlich seine Schuld zu und stach sich den Dolch in die linke Seite seines Unterleibes, zog ihn langsam bis zur rechten Seite und vollzog einen kleinen Schnitt nach oben. Danach wurde der Sterbende von einem Freund enthauptet. Der blutbefleckte Dolch wurde im Anschluß als Beweis seines Todes an den Kaiser gesand.
Beging ein Angeklagter aus freien Stücken Hara-kiri, war damit seine Ehre wiederhergestellt und sein Besitz fiel seiner Familie zu. Ordnete der Kaiser den Hara-kiri an, fiel die Hälfte seines Besitzes an den Staat.
Hexenprobe
Man nahm an, daß eine Hexe, die vom Teufel besessen ist, ihre Seele verloren hat. Demzufolge müsse sie leichter sein als andere Menschen. Man warf die vermeintliche Hexe also - an Händen und Füßen gefesselt - in das Wasser. Schwamm sie auf der Oberfläche, dann war sie - "logischerweise" - eine Hexe und mußte verbrannt werden. Ging sie unter und ertrank, war sie zwar unschuldig, aber trotzdem tot.
Kreuzigung
Die Grundidee der Kreuzigung ist es, den Verurteilten hilflos den Elementen oder Wettergottheiten auszuliefern. Das Kreuz im christlichen Sinne gab es jedoch kaum als Hinrichtungsinstrument, da die Errichtung eines Kreuzes profunde Zimmermannskenntnisse verlangte, über die die meisten Henker aber nicht verfügten.
Im alten Rom wurden die Verurteilten meist an einem einfachen, etwa zwei Meter hohen Pfahl, dem crux, gebunden oder genagelt. Manchmal befanden sich auch zwei Verurteilte an einem Pfahl.
In einigen Fällen wurde der Verurteilte auch mit Nägeln oder Seilen an dem Querbalken (patibulum) festgemacht. Manchmal mußte er diesen bis zur Richtstätte tragen. Dort wurde er seiner persönlichen Habe beraubt, welche unter den Henkern verteilt wurde. Danach wurde er gefoltert. Der Querbalken mit dem Delinquenten wurde nun auf den Pfahl hochgezogen und befestigt. Die Füße wurden nun ebenfalls genagelt oder gefesselt, manchmal ließ man sie auch frei baumeln. In einigen Fällen wurde unter dem Gesäß des Verurteilten ein kleines Brett, eine Art Sitz, befestigt, so das der Delinquent sein Körpergewicht verlagern und seine strapazierten Arme entlasten konnte. Letztendlich vergrößerte dies aber das Leiden - das Opfer lebte länger und es dauerte bis zu drei Tagen, bis er das Bewußtsein verlor.
Was empfindet ein Mensch, der am Kreuz hängt?
Zunächst jagen Wellen des Schmerzes durch seinen Körper. Wenn er sich schlaff hängen läßt, verkrampfen nach kurzer Zeit die Armmuskeln. Wurde er genagelt, kommt der durch die Wunden hervorgerufene Schmerz noch hinzu, der durch die Zugkräfte auch noch immer größer wird. Versucht der Angeklagte seine Arme zu entlasten, indem er sich am Kreuz aufstemmt, geschieht dasselbe nach kurzer Zeit mit den Beinen.
Der Tod selbst tritt durch einen schleichenden Kreislaufzusammenbruch ein, da durch die Bewegungslosigkeit der Beine der Blutdruck zu sinken beginnt. Es droht ein Kreislaufkollaps. Das erlöst das Opfer aber nicht von seinen Leiden, da sich der Körper auf die Notsituation einstellt und neue Kräfte mobilisiert. Da das Blut langsamer durch die Adern fließt, bilden sich Thrombosen. Werden von diesen Blutklümpchen wichtige Blutgefäße verstopft, droht eine Unterbrechung der Blutzufuhr zu den Lungen. Zu den Leiden des Opfers kommen nun auch noch die durch Erstickungsanfälle und Atemnot hervorgerufene Panikattacken hinzu. Zu all dem war das Opfer auch noch nackt und hilflos Wind, Sonne und nächtlicher Kälte ausgeliefert. Das Sterben dauerte meist mehrere Tage.
Das Leiden konnte verkürzt werden, wenn die Henker ihren Opfern vorher die Beine brachen. Durch diese Aktion konnte der Verurteilte sich nicht mehr am Kreuz aufrichten und der Kreislauf brach schneller zusammen.
Die Verurteilten bleiben am Kreuz hängen, bis sie von wilden Tieren gefressen worden waren. Dadurch sollte den Verurteilten der Zugang ins Totenreich verwehrt werden. Dies war für die Verurteilten eine zusätzliche psychische Belastung. Eine Ausnahme wurde nur für die Juden gemacht, da die Römer auf die jüdische Gesetz Rücksicht nahmen, wonach ein Gehängter bis zum Sonnenuntergang bestattet werden mußte.
Gekreuzigt wurde meist auf Anhöhen vor der Stadt. Die Kreuzigung galt in Rom als schimpfliche Strafe und blieb Sklaven, Raubmördern und Rebellen vorbehalten. Freie Bürger oder Frauen wurden nicht gekreuzigt.
Lebend begraben
Bei dieser alten Hinrichtungsform soll der Verurteilte den Unterweltgöttern geopfert werden. Im alten Rom wurde der Verurteilte vor dem Zuschütten der Grube mit Dornengestrüpp überdeckt, damit seine Seele nicht entweichen und Rache üben kann.
Lebendig begraben wurden hauptsächlich Ehebrecherinnen. Der am Ehebruch beteiligte Mann wurde schlimmstenfalls entmannt, meist aber nur ausgepeitscht und aus der Stadt verwiesen.
In einigen Staaten wird diese Todesstrafe auch heute noch praktiziert.
Lebendig verbrühen ('Sieden')
Unter Heinrich VIII wurde ein Gesetz erlassen, demzufolge Giftmörder zu Tode gebrüht werden sollten. Dazu wurde das Opfer gefesselt in einen Kessel voll Wasser gesteckt, unter dem ein Feuer entzündet wurde.
Little Ease
Bei dieser Methode wurde das Opfer in kleines, einer Waschmaschinentrommel ähnliches Loch gesteckt, in dem jede Bewegung unmöglich war. Der Verurteilte starb an den Krämpfen.
Pfählen
Durch den Sohn des Vlad Dracul erlangte diese Hinrichtungsart traurigen Weltruhm. Dracula (Sohn des Dracul) herrschte in der Wallachei und verteidigte das Land gegen die osmanischen Angreifer. Er setzte auf die Strategie der verbrannten Erde und galt als Meister der psychologischen Kriegführung. Zur Abschreckung errichtete er einen 'Wald der Gepfählten', bestehend aus 20.000 türkischen Kriegsgefangenen und Oppositionellen aus den eigenen Reihen. Den Gefangenen wurde ein spitzer Pfahl durch den Leib getrieben und dann senkrecht aufgestellt.
Der Sultan zog sich bei diesem Anblick trotz dreifacher Überlegenheit zurück, Dracula wurde seitdem Vlad Tepes - der Pfähler - genannt.
Rädern
Bei dieser Vollstreckungsart wurden dem Verurteilten zuerst die Arm- und Beinknochen gebrochen. So konnte er nackt in ein Wagenrad eingeflochten werden. Nachdem der Henker mehrfach ein neues, schweres Wagenrad auf den Delinquenten fallen ließ, wurde das Rad mit einem Pfahl aufgerichtet und der Delinquent unter großen Qualen Wind, Wetter und den Vögeln des Himmels ausgesetzt.
Das Rad wurde erst nach vollständiger Verwesung des Leichnams abgenommen.
Gnädige Henker ließen das Wagenrad oder auf die Herzgegend ihres Opfers fallen, so das sie sofort starben und nicht weiter leiden mußten.
Das Rädern war eine klassische Strafe bei Mord oder Raub und wurde in Deutschland letztmalig im Jahre 1823 angewandt.
Spießen
Das Spießen war eine in Europa selten angewandte Hinrichtungsart. Der Delinquent wurde dazu auf einen angespitzten Pfahl gesetzt und mit Gewichten behangen. Der Pfahl konnte so langsam durch den Körper bis zum Herzen wandern.
Steinigung
Die Steinigung ist eine weitere, von 'gesamter Hand' vollstreckte Hinrichtungsart, bei der der Verurteilte durch Steinwürfe zu Tode kommen soll.
Zum Vollzug muß der Kläger den ersten Stein werfen, dann folgen die Zeugen und der Richter. Anschließend wirft die ganze Gemeinschaft. Die Steine sollen dabei so groß sein, dass sie das Opfer zwar verletzen, aber nicht schon bei den ersten Würfen töten. Artikel 119 des Islamischen Strafgesetzbuches bestimmt: 'Die Steine, die bei der Steinigung verwandt werden, dürfen nicht so groß sein, daß die Person, wenn sie von einem oder zwei Steinen getroffen wird, stirbt; sie dürfen nicht so klein sein, daß man sie nicht mehr als Steine bezeichnen kann.'
Das Steinigen ist ein töten aus der Ferne, die Peiniger müssen die Leiden nicht allzu genau mit ansehen. Der Leichnam verschwindet allmählich unter einenmSteinhaufen. Er ist den Unterweltgottheiten geopfert worden.
Die Steinigung ist heute noch eine gängige Hinrichtungsart. In einigen islamischen Staaten werden Ehebrecherinnen noch auf dieser Weise hingerichtet. Im Januar 1998 stand in den Zeitungen zu lesen, dass ein Geschäftsmann aus Norddeutschland im Irak zu Tode verurteilt wurde, da er als Ungläubiger ein sexuelles Verhältnis mit einer unverheirateten Muslima hatte. Im droht nun die Steinigung.
Zu diesm Zweck wird das Opfer in einem Sack verpackt und bis zu den Schultern in der Erde eingegraben. Dann wird um das Opfer eine Linie gezogen, die von den Vollstreckern nicht übertreten werden darf.
Der Journalist Freidoune Sahebjam hat eine 1986 stattgefundene Steinigung einer Ehebrecherin im Iran dokumentiert:
'Kopf und Oberkörper waren nur noch ein Haufen blutigen Fleisches. Ihre Kopfhaut war eine einzige klaffende Wunde. Augen und Nase waren zerschmettert, der Kiefer gebrochen. Der Kopf baumelte wie eine groteske Karnevalsmaske an den Resten der rechten Schulter. Doch weil sie immer noch lebte, schlug man ihr mit einem Ziegelstein den Kopf ein: Der Schädel zersprang, und das Gehirn spritzte auf die Erde. Was von der gesteinigten Frau übrigblieb, wurde vor die Dorfgrenzen gekarrt und an die streunenden Hunde verfüttert.'
Verbrennen
Das Feuer galt als starkes Läuterungsmittel, dem kein Zauber oder unheilvolle Kraft gewachsen war. Daher war die Verbrennung die Strafe für besonders gefährlich angesehene Verbrecher wie Zauberer, Hexen oder Ketzer.
Zur Vollstreckung wurde der oder die Verurteilte an Pfahl gebunden, dann wurde um das Opfer herum Holz, Stroh und Reisig aufgeschichtet und in Brand gesteckt.
Der Tod auf dem Scheiterhaufen galt als besonders qualvoll. Besonders gnädige Henker erstachen oder erdrosselten vorher ihr Opfer, wovon das Volk freilich nichts merken durfte.
Oftmals wurden im Mittelalter bis zu 400 Menschen gleichzeitig verbrannt. Nach der Vollstreckung wurde die Asche der Verurteilten verstreut, da von ihnen nichts zurückbleiben durfte.
Das Prominenteste Opfer des Feuers war Jeanne d' Arc, welche am 30.5. 1431 auf dem Scheiterhaufen starb. Ihre Asche wurde nach ihrem Tod in der Seine verstreut.
Vergiften / Vergasen
1924 wurde im US-Staat Nevada die erste Gaskammer eingerichtet.
Der Verurteilte in dieser auf einen Stuhl gefesselt, unter dessen Sitz sich ein Behälter mit schwefliger Säure befindet. Durch die Betätigung eines Hebels fällt ein Gazebeutel mit Natriumzyanidkugeln in die Säure. Beide Chemikalien verbinden sich und bilden Blausäure, deren Dämpfe die Zellatmung des Verurteilten lähmen sollen. Der Tod tritt durch innere Erstickung ein.
Auch beim Vergiften hängt die Länge und die Qual des Sterbens im hohen Maße von der Konstitution des Delinquenten ab. Im Hinrichtungsprotokoll des am 2. Mai 1960 in San Quentin hingerichteten Caryl Chessman heißt es:
'Um 10.03 Uhr fielen die Zyanidkapseln in den Säuretank. Tödliche Blausäuredämpfe stiegen hoch. Caryl Chessman atmete zwanzig Sekunden lang ruhig. Dann starrte er zur Decke. Um 10.05 Uhr begann er zu keuchen. Eine Minute später trat ihm Schweiß auf die Stirn, Speichel tropfte aus seinem Mund. Er fiel nach vorn in die Gurte, weinte, sein Körper bäumte sich auf. Um 10.12 war er tot.'
Auf der Suche nach der 'humansten' Todesart greift man neuerdings wieder auf eine alte Methode zurück: dem Vergiften. Nur ist aus dem Schierlingsbecher heute die Giftspritze geworden. Der Gipfel des Zynismus ist dabei der vollautomatische, computergesteuerte Injektionsautomat: Der Kandidat wird dabei auf eine Liege geschnallt und bekommt computergesteuert eine Injektion verpaßt.
Vierteilen
Das Vierteilen war im späten Mittelalter hauptsächlich für Verräter bestimmt. Der Todeskandidat wurde mit den Gliedmaßen an vier Pferde gebunden und von diesen in Stücke gerissen.
Auch bei dieser grausamen Hinrichtungsart waren 'Pannen' möglich. Robert F. Damiens, der Ludwig XV durch einen Messerstich leicht verletzt hatte und im Jahre 1757 zum Tode durch Vierteilen verurteilt wurde, starb nicht, weil es den Pferden nicht gelang, ihm die Glieder auszureißen. Schließlich mußte der Scharfrichter ihm die Gliedmaßen mit dem Messer abtrennen. Er selber wurde wegen Versagens mit Gefängnis bestraft.
Zersägen
Das Opfer wurde mit dem Kopf nach unten und mit gespreizten Beinen an zwei parallel stehende Pfosten festgebunden. Anschließend wurde er mit einem langen Sägeblatt in der Mitte durchgesägt.